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Lolli-Tests an Schulen beweisen: Ansteckungsgefahr an den Schulen gering

Immer mehr Daten deuten darauf hin, dass die Schulen in diesem Frühjahr zu keinem Zeitpunkt Treiber der Pandemie gewesen sind. Den Beweis dafür liefert nun eine Studie der Universitätsmedizin Halle.

Studie beweist: Geringe Ansteckungsgefahr in Schulen

Bei der Studie der Universitätmedizin Halle waren insgesamt an 85 verschiedenen Schulen im Burgenlandkreis in Sachsen-Anhalt im Zeitraum von zwei Wochen vor den Osterferien und zwei Wochen danach insgesamt 2000 Schüler getestet worden. Dreimal pro Woche wurde dazu unter Aufsicht ein sogenannter “Lolli-Test“ durchgeführt. Dazu mussten die Schüler kurz husten, dann das Sekret auf der Zunge sammeln und anschließend das Teststäbchen fünfmal auf der Zunge drehen. Danach waren die Tests dann analysiert worden. “Es wurden wenige positive Kinder identifiziert und es gab andererseits keine Hinweise darauf, dass Covid-19 Fälle übersehen worden sind. Auch gab es – gemessen an der Anzahl der Tests – nur sehr wenige falsch positive Ergebnisse“, erklärt der Leiter der Studie, Prof. Thomas Frese, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Universitätsmedizin Halle (Saale). “Dies alles belegt, dass die Schulen keine Hotspots für Covid-19-Infektionen sind“, verdeutlicht der Mediziner.

Lolly-Tests bieten einfache Handhabung

Auf die Lolly-Tests war zurückgegriffen worden, da sie einfacher durchzuführen gewesen seien als ein unangenehmen Rachen- oder Nasenabstrich. “Ziel war es, dass der Test korrekt angewendet wird, auch und gerade, weil er so einfach ist. Wurde hierbei ein positives Ergebnis festgestellt, wurde das Kind aus der Schule genommen, bis der Test wie bisher auch mit einem PCR-Test überprüft worden ist“, erklärt Prof. Frese das Vorgehen. Lediglich das Hochhusten des Rachensekrets habe bei den Tests manchen Kindern Schwierigkeiten bereitet. Zukünftig soll deshalb eine bessere Option angewendet werden. Dazu könne der gleiche Test zukünftig mit Proben aus dem vorderen Nasenraum angewendet werden, schlägt der Professor vor. Durch die Tests sei ein fast normaler Schullalltag für die Kinder und Jugendlichen möglich. “Die gut konzipierte und bedachte Testung von Schülerinnen und Schülern wird nach den Sommerferien und insbesondere im Herbst wieder ein Thema sein“, ist sich Frese sicher.

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