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Lokführergewerkschaft GDL kündigt neuen Streik ab Donnerstag im Personenverkehr an

Ausstand soll diesmal mehr als fünf Tage dauern

Die Lokführergewerkschaft GDL hat im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn einen neuen, längeren Streik angekündigt als bisher. Wie GDL-Chef Claus Weselsky am Montag in Frankfurt am Main sagte, beginnen die Arbeitskampfmaßnahmen am Mittwoch um 17.00 Uhr im Güterverkehr und im Personenverkehr am Donnerstag um 02.00 Uhr morgens. Enden sollen die Streiks am Dienstag kommender Woche um 02.00 Uhr früh.

Da die Deutsche Bahn AG weiterhin kein akzeptables Angebot vorgelegt habe, sehe die GDL zu dem neuen, dritten Ausstand in der laufenden Tarifrunde keine Alternative, sagte Weselsky. Angesichts der Unbeweglichkeit des Managements "sehen wir uns gezwungen, wesentlich länger den Ausstand zu betreiben", sagte der Gewerkschaftschef weiter.

Die GDL hatte bereits vergangene Woche sowie zuvor ab dem 10. August die Bahn bestreikt. Die Gewerkschaft fordert eine Lohnerhöhung von 3,2 Prozent sowie eine Corona-Prämie von 600 Euro und bessere Arbeitsbedingungen. Die Bahn bietet zwar 3,2 Prozent mehr Lohn, will die Stufen aber später umsetzen und fordert eine längere Laufzeit des Tarifvertrages.

Die Bahn hatte zudem Verhandlungen über eine Corona-Prämie angeboten, jedoch keine konkrete Zahl genannt. Weselsky sprach in diesem Zusammenhang von Provokationen und "Desinformation" durch das Unternehmen. In dem Tarifkampf geht es auch um die Position der GDL im Konzern und im Wettbewerb mit der größeren Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG).

by Patrik STOLLARZ