Eigentlich waren bei der letzten Besprechung zwischen Kanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer weiter Öffnungsschritte angedacht worden. Doch nachdem sich die Infektionszahlen deutlich erhöht haben, scheint nun sogar eine deutliche Verlängerung des Lockdowns unausweichlich. Auch weitere Öffnungsschritte dürften erst einmal auf Eis liegen.
Wegen der zur Zeit deutlich steigenden Infektionszahlen sollen nun sowohl die Bundesregierung als auch die Bundesländer erwägen weitere Öffnungsschritte in der Corona-Pandemie vorerst auszusetzen. Darüber hat das Wirtschaftsmagazin “Business Insider“ jetzt unter Berufung auf Regierungskreise berichtet. Eigentlich hätten nun nämlich die Restaurants im Außenbereich öffnen können. Außerdem sollten Theater, Konzerte, Opernhäuser und Kinos mit strengem Hygienekonzept wieder geöffnet und auch kontaktfreier Sport wieder erlaubt werden. Allerdings wurde der dafür vorgesehene Inzidenzwert von 50 nie erreicht. Stattdessen geht der Inzidenzwert nun bundesweit eher in Richtung 100 statt 50. In diesem Fall ist vorgesehen diese Öffnungen nur dann zu erlauben, wenn Kunden oder Gäste einen negativen Schnelltest vorweisen können. Nun ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass komplett auf diesen Öffnungsschritt verzichtet wird.
Denn mittlerweile bereitet nicht nur das Infektionsgeschehen Probleme. Mit der Aussetzung der Impfungen mit dem AstraZeneca-Impfstoff erfolgte ein weiterer harter Schlag im Kampf gegen das Coronavirus. Aus diesem Grund sind weitere Öffnungen nicht gerade die Priorität der Politiker. Stattdessen zeichnet es sich ab, dass der vorerst bis zum 28. März befristete Lockdown wohl ein weiteres Mal verlängert werden wird. Offenbar plant man von Seiten der Politik eine weitere Verlängerung von 4 Wochen. Zunächst einmal heißt es jedoch abwarten, was genau nun in Zukunft mit dem AstraZeneca-Impfstoff passieren wird. Bund und Länder sollen in dieser Hinsicht bereits an einem Notfall-Plan arbeiten. Offenbar wird darüber diskutiert bei diesem Impfstoff zukünftig auf die Prioritätengruppen zu verzichten. Stattdessen soll die Impfung mit AstraZeneca bei einer Wiederaufnahme der Impfungen für jedermann möglich sein. Mit dieser Maßnahme erhofft man sich dann einen schnellen Anstieg der geimpften Personen.
Eine eigentlich am Mittwochabend geplante Sitzung zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten wurde auf den Donnerstag verschoben. Am selben Tag gegen 13 Uhr soll sich dann auch EU-Kommisionspräsidentin Ursula von der Leyen mit aktuellen Informationen zum Impfstoffbeschaffung in die Sitzung einklinken.
Dabei wird es wohl auch darum gehen, wie man einen eventuellen Ausfall des AstraZeneca-Impfstoffs kompensieren könnte. Dazu müsste entweder die Impfstoffproduktion europaweit erhöht oder Impfstoffe aus anderen Ländern beschafft werden. Am nächsten Montag soll dann der reguläre Bund-Länder-Gipfel zum weiteren Vorgehen in der Corona-Pandemie stattfinden.