Mit steigenden Corona-Zahlen kehren auch die Sorgen zurück...
Fast fünf Jahre nach Beginn der Pandemie wird nun erneut über Maskenpflicht diskutiert – der erste Politiker bringt das Thema wieder ins Spiel. Bei vielen Menschen weckt dies unangenehme Erinnerungen an Lockdowns und Ausgangsbeschränkungen. Könnte sich die Situation tatsächlich wieder wie in den Jahren 2020 und 2021 zuspitzen? Wir haben bei Experten nachgefragt - das sind die Ratschläge:
Laut Dr. Specht seien die aktuellen Fallzahlen zwar leicht gestiegen, doch dies sei "nicht beunruhigend“. Herdenimmunität bedeute nicht, dass niemand mehr an Corona erkranke, sondern dass die Zahl schwerer Verläufe deutlich zurückgegangen sei. Er betont: "Schwere Verläufe bedeuten nicht unbedingt Lebensgefahr oder eine Beatmungspflicht, sondern bereits der Krankenhausaufenthalt zählt dazu.“ Menschen mit Immunschwäche oder schweren Vorerkrankungen könnten weiterhin ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe haben, doch Dr. Specht erklärt: "Das gilt nicht nur für Corona, sondern auch für andere Infektionen wie die Grippe.“ - Welche Risiken sieht er noch?
Das Risiko für Long Covid sei bei Menschen mit Immunität gering. "Wir müssen uns keine Sorgen machen“, lautet der klare Appell des Allgemeinmediziners und Medizinjournalisten Dr. Christoph Specht im Gespräch mit RTL. "Das Entscheidende ist, dass wir jetzt eine breite Immunität haben.“ Nahezu die gesamte Bevölkerung sei entweder einmal oder mehrfach geimpft und hätte bereits eine Corona-Infektion durchgemacht. Daher sei das Risiko für schwere Erkrankungen bei Menschen mit normalem Immunsystem extrem niedrig, was zu Beginn der Pandemie anders war.
Viele möchten sich absichern und gefährdete Gruppen schützen. Dr. Specht meint zwar, dass Testen nicht schadet, doch stellt er die Frage: "Was tun wir, wenn der Test positiv ist? Vermeiden wir dann den Kontakt zu den Großeltern? Das sollte man ohnehin tun, wenn man krank ist.“ Auch andere Infektionskrankheiten könnten bei Risikogruppen wie älteren Menschen, Schwangeren oder Säuglingen schwer verlaufen. Dr. Specht rät, auf den eigenen Körper zu achten und Abstand zu halten. "Wer krank ist, sollte sich zurückziehen.“ Was, wenn man trotz Symptomen das Haus verlassen muss?
In diesem Fall sei das Tragen einer Maske sinnvoll, um andere zu schützen, so Dr. Specht. Jedoch bezweifelt er, dass Atemschutzmasken effektiv vor einer Selbstinfektion schützen. "Um sich wirklich vor Corona zu schützen, müsste die Maske perfekt sitzen, extrem eng anliegen und dürfte maximal zwei Stunden getragen werden – und das ist extrem unangenehm.“ Für die meisten Menschen sei dies zudem nicht notwendig. Einen erneuten Lockdown oder strenge Maßnahmen seitens der Regierung hält Dr. Specht für unwahrscheinlich: "Ich sehe aktuell keinen Grund zur Sorge und glaube nicht, dass es wegen des Virus noch einmal zu einer Pandemie kommt.“