In Berlin hat die Polizei am Freitag ein linkes Hausprojekt in der Liebigstraße 34 im Stadtteil Friedrichshain geräumt. Wie die Beamten erklärten, wurden 57 Personen aus dem Haus geführt. Dabei habe es vereinzelt Widerstand gegeben. Die Polizei leistete einem Gerichtsvollzieher demnach Amtshilfe bei der Vollstreckung eines Räumungsbeschlusses, nachdem er die Bewohner letztmals dazu aufgefordert hatte, das "widerrechtlich besetzte Gebäude" freiwillig zu verlassen.
Ein Bausachverständiger sollte laut Polizei nach der Räumung die einzelnen Räume begutachten, im Anschluss sollte das Haus an den Gerichtsvollzieher übergeben werden. Am Donnerstag hatte das Berliner Kammergericht einen Antrag der Hausbewohner auf Aussetzung der Zwangsvollstreckung abgelehnt und damit grünes Licht für die Räumung gegeben. Da Proteste erwartet wurden, rückte die Polizei zu einem Großeinsatz aus.
In den umliegenden Straßen seien eingesetzte Beamte am Freitag teils massiv angegriffen worden, erklärte die Polizei. An vielen Orten brannten demnach Autoreifen, Müllcontainer und Autos. Um die Feuerwehr bei der Löschung zu unterstützen, setzte die Polizei Wasserwerfer ein.
In der Nähe der Liebigstraße standen Gegenstände auf den Straßen. Auch Feuerwerk wurde abgebrannt und eine Flasche auf Polizisten geworfen. Schon in den vergangenen Tagen hatte es eine Reihe von Brandstiftungen und Sachbeschädigungen gegeben. In der Nacht zum Donnerstag kam es vereinzelt zu Ausschreitungen.
by Odd ANDERSEN