Der Linken-Bundestagsabgeordnete Sören Pellmann hat zur Beilegung der Konflikte in seiner Partei einen Parteikonvent gefordert. "Da ist mein Aufruf an den Parteivorstand und an die Fraktion, sich zusammenzuraufen und zu einem Parteikonvent zusammenzufinden noch vor der Neuwahl des Fraktionsvorstandes und vor dem Bundesparteitag, der im Herbst stattfindet", sagte Pellmann am Dienstag im Mitteldeutschen Rundfunk.
Er mahnte ein geeintes Auftreten an. "Gemeinsam heißt, dass alle in der Partei - und damit meine ich auch Sahra Wagenknecht - zusammenwirken, damit es wieder eine starke Linke gibt", betonte der Leipziger Abgeordnete. Aktuell gebe es aber auf beiden Seiten wenig Gesprächsbereitschaft. "Man soll und muss Gesprächsangebote wahrnehmen, das geht in beide Richtungen, aber insbesondere auch in Richtung Parteivorstand", mahnte er.
Auch im ZDF-"Morgenmagazin" zeigte Pellmann sich alarmiert. "Ich bin davon überzeugt, dass wir derzeit in einer historisch schwierigen Situation für die Linke sind." Er beteuerte zugleich, sich einer möglichen neuen Partei von Wagenknecht nicht anschließen zu wollen.
Zur Sorge von Linken-Bundestagsfraktionschef Dietmar Bartsch, seine Fraktion könne durch Austritte ihren Status als solche und damit verschiedene Vorteile verlieren, sagte Pellmann: "Ich will mich an einem Horrorszenario gar nicht beteiligen."
Pellmann hatte 2021 als einer von drei Linken-Abgeordneten das Direktmandat in seinem Wahlkreis geholt. Damit machte er wegen der sogenannten Grundmandatsklausel den Weg dafür frei, dass die Linke trotz nur 4,9 Prozent der Zweitstimmen in Fraktionsstärke in den Bundestag einziehen konnte.
sae/cha