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Linke will bis Ende Oktober "tragfähiges Gesamtkonzept" für Fraktionsspitze finden

Die Linke will bis Ende Oktober eine "tragfähige und integrierende Lösung" für den Fraktionsvorstand finden. "Da geht es ja nicht nur darum, wer steht an der Spitze, sondern da muss man ja auch in der Fraktion diskutieren, wie kann ein Gesamttableau aussehen", sagte Parteichefin Janine Wissler am Freitag dem Sender Phoenix. "Wir sind jetzt in Gesprächen, wir wollen eine tragfähige Lösung finden."

Wissler sagte, sie sei mit dem ursprünglich für kommenden Montag geplanten Wahltermin einer neuen Fraktionsspitze von Anfang an unglücklich gewesen. "Ich bin froh, dass die Fraktion einstimmig, ohne dass jemand dagegen geredet hätte, diesen Termin verschoben hat auf nach der Hessenwahl Ende Oktober", sagte sie. Ein neuer Vorschlag müsse auch integrierend wirken.

Die Linke hatte auf ihrer Fraktionsklausur am Mittwoch einmütig die Verschiebung der Vorstandswahlen beschlossen. Die bisherigen Fraktionsvorsitzenden Amira Mohamed Ali und Dietmar Bartsch hatten angekündigt, dass sie nicht erneut antreten wollen. Bartsch hatte diesen Entschluss erst Mitte August verkündet und damit auch die Parteiführung überrascht.

Die Linke steht seit Monaten angesichts der Überlegungen der Abgeordneten Sahra Wagenknecht für eine Parteineugründung unter Druck. Ein solcher Schritt könnte auch der Bundestagsfraktion gefährlich werden: Falls Wagenknecht und zwei ihrer Verbündeten diese verlassen, würde die Linke ihren Status als Fraktion verlieren. Wagenknecht hatte angekündigt, sich bis zum Jahresende zu entscheiden.

cha/pw