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Linke wählt Aktivistin Carola Rackete auf Platz zwei der Liste für Europawahl

Die Linke hat auf ihrem Parteitag in Augsburg die Klima- und Flüchtlingsaktivistin Carola Rackete auf Platz zwei ihrer Kandidatenliste für die Europawahl gesetzt. Die 35-Jährige erhielt am Samstagabend 77,8 Prozent der Delegiertenstimmen. "Ich kandidiere für die Linke, weil sie die soziale Frage nicht gegen die ökologische ausspielt", begründete die parteilose Rackete ihre Kandidatur. Auf Platz eins wurde Linken-Chef Martin Schirdewan gewählt, der bereits seit 2017 Europaparlamentarier ist.

"Die größte soziale Krise dieser Zeit ist die Klimakrise, sie betrifft jeden Aspekt des menschlichen Lebens, sie macht jedes soziale Problem noch schlimmer", sagte Rackete in ihrer Bewerbungsrede. Die Linke werde in der Klimapolitik "so sehr gebraucht wie nie zuvor", sagte die Aktivistin, die 2019 als Kapitänin der "Sea-Watch" international bekannt wurde. Vor der Küste Libyens rettete sie 53 Menschen und lief trotz eines Verbots durch italienische Behörden den Hafen der Insel Lampedusa an.

Ihren Schwerpunkt sieht Rackete allerdings auch im Europaparlament in der Klimapolitik. So möchte sie sich als EU-Abgeordnete daran beteiligen, "sozial und ökologisch die Agrarwende einzuleiten". Es sei wichtig, über Landwirtschaftspolitik zu reden und Junglandwirte zu fördern.

Schirdewan erhielt bei seiner Wahl auf Platz eins der Kandidatenliste 86,9 Prozent der Stimmen. Als Ko-Vorsitzender der Europäischen Linken-Fraktion wolle er anknüpfen an deren bisherige Erfolge, sagte er. Er verwies darauf, dass sich die Linke erfolgreich für einen europäischen Mindestlohn eingesetzt habe und als erste eine Übergewinnsteuer für Konzerne ins Gespräch gebracht habe. 

cha/ju