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Linke fordert Bewässerungsverbot für Golfplätze

Die Linkspartei hat ein Verbot der Bewässerung von Golfplätzen gefordert. "Waldbrände bedrohen unsere Dörfer und Städte. Rekordhitze und Dürren überzieht Europa und zwingen auch in Deutschland zu einem Umdenken im Wasserverbrauch", erklärte Parteichef Martin Schirdewan dazu am Freitag in Berlin. Er verwies auf bereits erheblich weiter gehende Einschränkungen in anderen europäischen Ländern.

"Die Folgen der extremen Trockenheit zeigen sich auch in Deutschland", verwies die Linkspartei auf die aktuellen Waldbrände bei Lübtheen und Hagenow in Mecklenburg-Vorpommern. Rund ein Drittel Europas sei bereits von Dürre betroffen. "Eine Möglichkeit, wertvolles Wasser zu sparen, ist, nicht mehr Millionen Hektoliter Wasser für die Bewässerung von Golfplätzen zu verschwenden", erklärte dazu Schirdewan.

Deren Wasserverbrauch sei so hoch, dass man damit ganz Frankfurt am Main mit Trinkwasser versorgen könnte, erläuterte der Parteichef. Statt wie derzeit bereits in Frankreich oder Spanien "den Wasserverbrauch von Einzelpersonen zu regulieren oder Schwimmbäder zu schließen, sollten wir lieber den Golfplätzen Deutschlands den Hahn abdrehen", forderte Schirdewan. Diese gehörten "zusammen mit Privatjets zu den unnötigsten Klimasündern".

Die Linkspartei wies darauf hin, dass es in den vergangenen Jahren unter anderem in Portugal und Frankreich bereits Bewässerungsverbote für Golfplätze gegeben habe. Vielfach sei im Süden Europas auch das Befüllen von Pools verboten oder die Bewässerung von Gärten nur noch eingeschränkt zulässig.

Am Mittwoch hatte auch die Klimaschutzorganisation Letzte Generation gegen Wasserverschwendung und Umweltschäden durch Golfplätze demonstriert. Auf Sylt wurde durch Aktivistinnen und Aktivisten ein Gelände "renaturiert", indem diese unter anderem Rasen umgruben und Bäume pflanzten sowie "Naturschutzgebiet"-Schilder aufstellten. Bereits zuvor hatte die Letzte Generation einen Privatjet auf Sylt mit Farbe besprüht.

bk/cha