Lilibet Diana - Die Geburt und der Name der Tochter von Prinz Harry und seiner Frau Meghan hat die britische Presse und Monarchie-Fans in aller Welt in Begeisterung versetzt. Selbst die seriöse "Times" widmete dem Baby die größte Schlagzeile auf Seite eins - und äußerte zugleich die Hoffnung, dass die Kleine womöglich den Riss in der königlichen Familie kitten könnte. Die glücklichen Eltern kündigten derweil an, nun erst einmal in Elternzeit gehen zu wollen.
Lilibet "Lili" Diana sei bereits am Freitag in einem Krankenhaus im kalifornischen Santa Barbara geboren worden, teilte das in den USA lebende Paar am Sonntag (Ortszeit) mit - und begründete auch gleich die Namenswahl: "Lili ist benannt nach ihrer Urgroßmutter, ihre Majestät die Königin, deren Kosename Lilibet ist. Ihren Mittelnamen Diana haben wir gewählt, um ihre geliebte Großmutter zu ehren, die Prinzessin von Wales."
Lilibet Diana Mountbatten-Windsor wog laut der Erklärung bei der Geburt knapp 3,5 Kilogramm. Mutter und Tochter seien wohlauf und hätten das Krankenhaus inzwischen wieder verlassen. Die Kleine ist nach Sohn Archie das zweite Kind des Paares und Nummer acht der britischen Thronfolge.
Kurz nach der Veröffentlichung der frohen Nachricht trafen Glückwünsche aus London ein. Eine Sprecherin des Buckingham-Palastes erklärte, Elizabeth II. und die gesamte königliche Familie seien "hocherfreut". Auch Harrys Vater Charles und seine Frau Camilla sowie Harrys Bruder William und dessen Frau Kate sandten Glückwünsche, ebenso der britische Premierminister Boris Johnson.
Während diese Glückwünsche eher formell ausfielen, überschlug sich die britische Presse angesichts der Geburt. Übereinstimmend wurde die Namenswahl gewürdigt - nach teilweise monatelanger Dauerkritik bekamen Harry und Meghan damit mal wieder positive Wertungen durch die mächtigen Boulevardblätter.
Der 36-jährige Queen-Enkel und die 39-jährige ehemalige US-Schauspielerin hatten im Mai 2018 geheiratet. Ein Jahr später kam ihr Sohn Archie zur Welt. Seit ihrem Rückzug aus der ersten Reihe der britischen Monarchie im vergangenen Jahr lebt die Familie in Meghans Heimat Kalifornien. Archies erste öffentliche Worte hatten bei den britischen Medien für Aufsehen gesorgt, weil er mit amerikanischen Akzent gesprochen hatte.
Im vergangenen November hatte Meghan in einem sehr persönlichen Beitrag für die "New York Times" berichtet, dass sie vier Monate zuvor eine Fehlgeburt erlitten hatte. Am Valentinstag dieses Jahres gab das Paar dann bekannt, dass es wieder ein Kind erwartet.
Im März sorgten Harry und Meghan mit einem Interview mit Oprah Winfrey international für Schlagzeilen, in dem sie unter anderem Rassismusvorwürfe gegen das Königshaus erhoben. In dem Interview verrieten sie aber auch, dass ihr zweiten Kind ein Mädchen wird.
Einige Wochen später erklärte Harry, er sei mit seiner Familie in die USA gezogen, um den Kreislauf aus "Schmerz und Leid" in seiner Familie zu durchbrechen. Die schmerzhaften Erfahrungen als Mitglied der britischen Königsfamilie habe sein Vater Charles wahrscheinlich auch schon erlebt, sagte der Enkel der Queen. Er wolle aber nicht, dass sich Geschichte immer wieder wiederhole. Deshalb habe er sich entschieden, es anders zu machen.
Seit ihrem Rückzug aus dem Königshaus versucht das Paar, auch finanziell auf eigenen Füßen zu stehen. Sie schlossen Verträge mit Streaming-Diensten wie Netflix und Spotify ab und starteten einen eigenen Podcast. Zudem gründeten sie die Archwell-Stiftung, um sich für humanitäre Zwecke einzusetzen.
Allerdings wird die Stiftung nun vorerst auf die Beiden verzichten müssen. Nach der Geburt ihrer Tochter wollten Harry und Meghan zunächst ganz die Zeit mit ihrer kleinen Familie genießen, hieß es in einer Archwell-Erklärung: Beide gingen mit der Geburt ihres zweiten Kindes in Elternzeit. Statt Geschenken bat das Paar um Spenden für vier Wohltätigkeitsorganisationen, die sich für Frauen und Kinder einsetzen.
by JUSTIN TALLIS