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Liefert Deutschland jetzt doch den Marschflugkörper Taurus an die Ukraine?

Deutschland prüft Lieferung des Marschflugkörpers an die Ukraine

Wie der „Wir“ berichtet, prüfe die Bundesregierung, wie Deutschland die ukrainische Armee in den kommenden Monaten mit Taurus aus den Beständen der Bundeswehr versorgen könne.

Begrenzung der Zielprogrammierung gefordert

Das Verteidigungsministerium habe demnach den Hersteller gebeten, eine Begrenzung für die Zielprogrammierung in den Marschflugkörper zu integrieren. Hintergrund: Die Bundesregierung will verhindern, dass die Ukraine militärische Ziele wie etwa Nachschublinien in Russland mit dem Taurus angreifen kann.

Ukraine bittet um Lieferung des Marschflugkörpers

Die Ukraine bittet Berlin seit Wochen um die Lieferung des Marschflugkörpers, um auch Ziele weit hinter der Front bekämpfen zu können. Der von einem Flugzeug gestartete Taurus kann deutlich mehr als 350 Kilometer zurücklegen, sein Gefechtskopf mit mehr als 400 Kilogramm Sprengstoff eignet sich besonders gut, um harte Ziele wie Bunker zu bekämpfen.

Ukraine bereits im Besitz ähnlicher Marschflugkörper

Seit Mai hat die ukrainische Luftwaffe bereits zwei ähnliche Marschflugkörper in ihrem Arsenal: Den britischen Storm Shadow und die französische Version SCALP.

Warum liefert Deutschland nicht?

Die Ukraine will deutsche Marschflugkörper. Doch Berlin liefert nicht. Warum? Politiker fordern den Marschflugkörper für die Ukraine. BILD erklärt die Super-Waffe.

Keine Entscheidung zur Lieferung getroffen

Kommt nun also die Verstärkung aus Deutschland? Sowohl im Kanzleramt als auch im Verteidigungsministerium weiß man nichts von einer raschen oder bereits getroffenen Entscheidung zugunsten des deutschen Marschflugkörpers. „Aktuell wird hierzu keine Entscheidung vorbereitet“, so ein hochrangiger Regierungsbeamter zu BILD. Zwar gebe es Druck von allen Seiten, eine Entscheidung zum Thema Taurus zu treffen, doch „aktuell ist da noch nichts in Bewegung“, so der Regierungsvertreter, der namentlich nicht genannt werden wollte.

Keine Änderung im aktuellen Sachstand

Ein Sprecher des Verteidigungsministeriums erklärte gegenüber BILD: „Bezüglich des aktuellen Sachstands zum Thema Abgabe MAW Taurus an die Ukraine hat sich keine Änderung ergeben. Eine politische Entscheidung zur Abgabe wurde nicht getroffen.“ Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius (63, SPD) hatte noch einmal bekräftigt, dass eine Lieferung von Taurus aktuell kein Thema sei: „Wir sind nicht die Einzigen, die nicht liefern. Auch unsere amerikanischen Verbündeten liefern diese Marschflugkörper nicht…“. Man sei „nach wie vor der Auffassung, dass das jetzt gerade nicht unsere vorrangigste Priorität hat.“ Er sehe in der Frage der Lieferung von Taurus „derzeit keinen dringenden Entscheidungsbedarf.“