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Lieferdienst Getir plant Entlassung eines Zehntels seiner weltweiten Belegschaft

Der Lieferdienst Getir will weltweit mehr als ein Zehntel seiner Belegschaft abbauen. "Wir haben beschlossen, unsere globale Organisation umzustrukturieren, um unsere betriebliche Effizienz deutlich zu steigern", hieß es in einer am Dienstag in der Türkei veröffentlichten Erklärung des Unternehmens. Die Entlassungen sollen demnach dafür sorgen, Verluste zu reduzieren und den Stand des Unternehmens in Teilen Europas und den USA zu konsolidieren. 

Die Ankündigung folgt auf den Rückzug von Getir aus Frankreich sowie der angekündigten Einstellung seiner Aktivitäten in Italien, Spanien und Portugal. Das Unternehmen gab an, zusätzlich zu den Standortschließungen 2500 "Kuriere, Lager- und Büroangestellte" zu entlassen, was elf Prozent des verbleibenden Personals entspricht.

Die Entlassungen betreffen demnach Mitarbeiter in Deutschland, der Türkei, Großbritannien, den Niederlanden und den USA, wo Getir weiterhin tätig sein will.

Die Portale Gründerszene und Business Insider hatten zuvor bereits über die geplante Entlassungswelle berichtet. Betroffen seien demnach alle Bereiche. Aus einigen Städten in Deutschland wolle sich der Lieferdienst gänzlich zurückziehen.

Lebensmittellieferdienste hatten in der Corona-Pandemie eine Hochzeit erlebt. Als selbsternannter Pionier im Bereich der ultraschnellen Lebensmittellieferung expandierte Getir bis Ende 2021 in neun Länder auf drei Kontinenten. 

Die schnelle Expansion führte jedoch nie zu Gewinnen. In Frankreich zogen sich Getir und Gorillas - ein weiterer Lieferdienst, den Getir im vergangenen Jahr übernommen hatte - gänzlich zurück. Grund waren dort auch gesetzliche Änderungen, die sich auf ihr Geschäftsmodell auswirkten.

aka/ju