Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) hat am Freitag in Kiew der Ukraine Unterstützung bei der Beseitigung kriegsbedingter Umweltschäden zugesichert. "Der russische Angriffskrieg bringt unermessliches Leid für die Menschen und er bedeutet auch erhebliche Zerstörung von Natur und Umwelt - akut und langfristig", erklärte Lemke dazu in der ukrainischen Hauptstadt. "Das Ausmaß der Umweltfolgen des Krieges wird sich noch Jahre, wenn nicht Jahrzehnte auswirken."
Lemke nahm in Kiew an einer internationalen Konferenz für einen klimafreundlichen Wiederaufbau des Landes teil. Am Rande des Ministertreffens unter dem Motto "United for Justice - United for Nature" wollte sie gemeinsam mit ihrem ukrainischen Amtskollegen Ruslan Strilets ein Klimabüro eröffnen, das laut Bundesumweltministerium "die ukrainische Regierung auf zentraler, regionaler und lokaler Ebene bei einem klima- und umweltweltfreundlichen Wiederaufbau und im EU-Beitrittsprozess unterstützen soll". Angestrebt wird zudem der Aufbau einer Umweltplattform gemeinsam mit der EU, der OECD und UN-Organisationen.
Das Klimabüro wird von der EU und der Internationalen Klimaschutzinitiative finanziert. Es soll eine zentrale Anlaufstelle für grüne Initiativen, Projekte, Analysen und Veranstaltungen zu klimarelevanten Themen der Ukraine sein. Die Ukraine ist auch Schwerpunktland der Internationale Klimaschutzinitiative (IKI). Diese fördert dort Projekte im Energie- und Klimabereich mit einer Gesamtsumme von 274,5 Millionen Euro. Im Zentrum stehen dabei Klimapolitik und grüner Wiederaufbau.
Lemke betonte anlässlich des Besuchs in Kiew, dass Deutschland ungeachtet der terroristischen Angriffe der Hamas auf Israels Bevölkerung und auf den israelischen Staat und die damit verbundene Sorge vor einem Flächenbrand in der Nahost-Region auch bei der Unterstützung der Ukraine gegen den russischen Angriffskrieg und dessen Folgen nicht nachlassen werde. "So sehr uns die Lage im Nahen Osten beschäftigt, wir stehen aber auch weiterhin unverbrüchlich an der Seite der Ukraine", stellte die Ministerin klar. "Die Unterstützung der Menschen in der Ukraine ist uns Aufgabe und Verpflichtung."
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