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Lemke dringt auf Umsetzung von Abkommen für Schutz der Meere

Bundesumweltministerin Steffi Lemke (Grüne) dringt anlässlich des Weltozeantages auf die Umsetzung internationaler Vereinbarungen zum Schutz der Meere. "Wir müssen Schutzgebiete definieren, in denen das Meer nicht mehr als Wilder Westen gilt, wo es also Regeln für die Nutzung gibt", verlangte Lemke am Donnerstag in Berlin. "Gesunde Ozeane müssen oberste Priorität haben", forderte sie weiter.

Lemke wies darauf hin, dass die Ozeane durch Verschmutzung und Überfischung bereits enorm unter Druck stehen. Die Klimakrise setze ihnen zusätzlich zu. "Der Schutz der Ozeane ist elementar für die Existenz der Menschheit: Die Meere ernähren uns, sie geben uns Sauerstoff zum Atmen und sie sind unverzichtbare Klimaschützer, weil sie enorme Mengen an CO2 binden", betonte die Ministerin.

Als großen Erfolg wertete Lemke das im März in New York vereinbarte internationale Meeresschutzabkommen. Demnach sollen mindestens 30 Prozent der Weltmeere künftig als Schutzgebiete ausgewiesen und Aktivitäten grundsätzlich auf ihre Umweltverträglichkeit hin geprüft werden. Zudem gebe es Beschränkungen bei der nationalen Fischerei, das Sofortprogramm Munitionsräumung sowie erste inhaltliche Priorisierungen für das geplante globale Plastikabkommen.

Das Meeresschutzabkommen soll im September unterzeichnet werden. Anschließend müssen mindestens 60 Länder dem Abkommen beitreten, damit es wirksam werden kann.

Lemke drang zudem auf ein vorsorgliches Moratorium für Tiefseebergbau sowie auf mehr Maßnahmen gegen die Vermüllung der Meere. Für Deutschland kündigte sie noch vor der Sommerpause einen Gesetzentwurf zur Verringerung von Verpackungsmüll an.

bk/cne