In einem Prozess um einen Mord an einer Frau mit dutzenden Messerstichen hat das Landgericht im hessischen Marburg den Angeklagten zu lebenslanger Haft verurteilt. Die Kammer sei vom Mordmerkmal der Heimtücke ausgegangen, sagte ein Gerichtssprecher am Freitag. Das Gericht sah es demnach als erwiesen an, dass der 35-Jährige seine getrennt von ihm lebende Ehefrau vor rund einem Jahr erstochen hatte.
Bereits im Juli 2022 hatte er sie bedroht. In der Nacht zum 30. Oktober traf er dann in einer Bar auf die Frau. Dort forderte er sie auf, die Gaststätte für ein gemeinsames Gespräch zu verlassen, was die Frau jedoch ablehnte. Der Mann ging dann allein.
Später lauerte er der arg- und wehrlosen Frau vor ihrer Haustür auf. Mit einem etwa 19 Zentimeter langen Küchenmesser stach er auf sie ein und tötete sie mit Stichen und Schnitten am ganzen Körper. Der Mann stellte sich daraufhin in der Stadtallendorfer Polizeistation. Eine spätere Obduktion der Toten ergab, dass die Frau an Organverletzungen und hohem Blutverlust gestorben war.
Im Prozess beantragte die Staatsanwaltschaft in ihrem Plädoyer neben der lebenslangen Haft wegen Mordes die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Dem kam das Gericht nicht nach. Auch das von der Staatsanwaltschaft vorgeworfene Mordmerkmal der niederen Beweggründe sah das Gericht nicht.
ald/cfm