Fast neun Monate nach einem tödlichen Schusswaffenangriff in einem Restaurant im niedersächsischen Stade ist der Angeklagte am Dienstag wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Landgericht in Stade sah es nach Angaben eines Sprechers nach einem etwa halbjährigen Prozess als erwiesen an, dass der zur Tatzeit 28-Jährige mit einer Pistole samt Schalldämpfer auf einen 23-jährigen Mitarbeiter gefeuert hatte, nachdem er das Lokal zuvor gezielt aufgesucht hatte.
Hintergrund der Tat war nach Feststellungen des Gerichts ein Streit zwischen dem Beschuldigten und dem Erschossenen. Weitere Einzelheiten blieben in dem Verfahren aber unklar. Gleiches galt auch für die Hintergründe eines weiteren Schusswaffenangriffs, bei dem der Angeklagte unmittelbar nach dem Geschehen in dem Lokal in einer Stader Wohnung einen weiteren Mann schwer verletzt hatte.
Laut Anklage feuerte der Beschuldigte während der Tat in dem Lokal auch noch auf einen Zeugen, der dem getöteten Opfer helfen wollte. Diese Schüsse verfehlten aber ihr Ziel. Verurteilt wurde der Angeklagte laut Gericht am Ende insgesamt auch wegen versuchten Mordes sowie versuchten Totschlags.
Die Staatsanwaltschaft hatte in ihrem Plädoyer zudem die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert, was eine vorzeitige Haftentlassung weitestgehend ausschließen würde. Dem folgte das Gericht allerdings nicht. Die Verteidigung des Manns hatte in ihrem Plädoyer laut Gericht eine mildere Gefängnisstrafe wegen Totschlags und gefährlicher Körperverletzung gefordert.
bro/cfm