Eineinhalb Jahre nach einem Schusswaffenangriff in einer New Yorker U-Bahn mit zehn Verletzten ist der Täter wegen Terrorismusvorwürfen zu zehn Mal lebenslänglich verurteilt worden. Ein Bundesrichter in New York folgte damit am Donnerstag dem Antrag der Staatsanwaltschaft, die für jedes der zehn durch Schüsse verletzte Opfer eine lebenslange Haftstrafe gegen den Angreifer Frank James gefordert hatte.
Der Richter verhängte zudem zusätzliche zehn Jahre Gefängnis wegen eines Verstoßes gegen das Waffenrecht. Die Anwältin des 64-Jährigen hatte für eine 18-jährige Gefängnisstrafe plädiert. Sie erklärte, ihr Mandant leide schon seit Jahrzehnten unter "paranoider Schizophrenie".
James hatte am 12. April 2022 während des morgendlichen Berufsverkehrs in einer U-Bahn der Linie N in Brooklyn eine Rauchbombe gezündet und dann mit einer Pistole das Feuer eröffnet. Er verletzte zehn Menschen durch Schüsse, weitere Menschen erlitten Rauchvergiftungen oder verletzten sich bei der Flucht. Wie durch ein Wunder wurde bei dem Angriff niemand getötet.
James konnte zunächst fliehen und wurde nach rund 30-stündiger intensiver Fahndung gefasst. Der Angriff sorgte für landesweites Aufsehen - und warf neue Fragen zur Sicherheit in der New Yorker U-Bahn auf.
Nach Angaben der Staatsanwaltschaft hatte James den Angriff schon seit dem Jahr 2017 geplant. Am Tag der Tat trug er eine orangefarbene Jacke mit Reflektoren und einen gelben Helm, um sich als U-Bahn-Mitarbeiter zu verkleiden.
Im vergangenen April bekannte James sich in zehn Punkten schuldig, "einen Terroranschlag oder andere Gewalt gegen ein Fahrzeug des öffentlichen Nahverkehrs" verübt zu haben. Die Staatsanwaltschaft erklärte, James habe bewusst "Terror" verbreitet. Das genaue Motiv des Mannes blieb aber unklar.
fs/bfi