Das Landgericht im rheinland-pfälzischen Kaiserslautern hat einen 57-Jährigen wegen Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt, weil er seine Ehefrau nach einem Trennungsstreit mit mehreren Schüssen in ihrem Auto erschoss. Darüber hinaus wurde er wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Straßenverkehr schuldig gesprochen, sagte eine Gerichtssprecherin der Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch.
Die Kammer des Gerichts sah es als erwiesen an, dass der Mann im Februar seiner Frau in Tötungsabsicht am Rand einer Hauptstraße in Sembach im Landkreis Kaiserslautern auflauerte und vorsätzlich einen Autounfall mit ihrem Wagen verursachte. Danach stieg er aus und tötete sie durch die Seitenscheibe der Fahrertür mit 14 Schüssen aus einer Pistole. Das Tatmotiv sah das Gericht in einem Trennungsstreit; das Paar lebte seit dem Herbst 2022 getrennt.
Während des Prozesses hatte der Angeklagte die Schüsse gestanden. Demnach habe er eigentlich geplant gehabt, sich vor den Augen seiner Frau töten zu wollen. Weil das nicht funktioniert habe, habe er sie schließlich im Affekt erschossen. Seine Verteidigung hatte in ihrem Plädoyer acht Jahre Haft gefordert. Das Gericht folgte jedoch der Staatsanwaltschaft, die lebenslange Haft wegen Mordes gefordert hatte. Die vom Angeklagten behauptete Affekttat sei eine Schutzbehauptung, so das Gericht.
Ein automatisches Notfallsystem hatte die Einsatzkräfte am Morgen des 23. Februar über den Unfall informiert. Vor Ort stellten die Beamten fest, dass hinter dem Steuer eines der beiden Autos eine leblose Frau saß. An ihrem Körper wurden mehrere Einschusswunden entdeckt. Rund eine Stunde später wurde der Mann festgenommen.
ald/mt