Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (61, SPD) legt einen Gesetzesentwurf zur Reform der Arztpraxem vor, wie von BILD berichtet. Hier sind die Hauptpunkte von Lauterbachs Praxis-Plan und was er für Patienten bedeutet.
1. Chronisch Kranke: Künftig müssen chronisch Kranke nur noch einmal pro Jahr zur Praxis kommen, anstatt wie bisher vierteljährlich, um die volle Abrechnung der Behandlung zu gewährleisten.
2. Gesundheitskioske:Zur leichteren Zugänglichkeit der Behandlung sollen bundesweit "Gesundheitskioske" eingerichtet werden. Diese dienen als Gesundheitsberatungsstellen, vor allem in Brennpunktvierteln, und sind für alle Patienten zugänglich. Sie sollen unter anderem Arzttermine vermitteln und medizinische Routineaufgaben nach ärztlicher Anordnung durchführen.
3. Neue Telefon-Regeln: Die Gesundheitskioske sollen auch als Vermittler für "ambulante telemedizinische Leistungen" fungieren, wie Videosprechstunden oder die Einholung einer medizinischen Zweitmeinung. Auch die Vermittlung sozialer Leistungen, die mit dem Gesundheitszustand zusammenhängen, ist vorgesehen. Die Leitung der Gesundheitskioske wird von einer Pflegefachkraft übernommen.
4. Qualitätsregister für Krankenkassen: Kassenpatienten sollen auf einer Vergleichsplattform die Service- und Leistungsqualität ihrer Krankenversicherung einsehen können. Die Krankenkassen müssen jährlich Kennzahlen und Informationen zur Verfügung stellen.
5. Psychotherapeuten für Kinder und Jugendliche: Es soll leichter werden, einen Psychotherapie-Platz für Kinder und Jugendliche zu bekommen. Dafür soll ein eigener Bedarfsplan für Kinder- und Jugend-Psychotherapeuten erstellt werden.
6. Mehr Ärzte: Es werden insgesamt 5000 zusätzliche Medizinstudienplätze geschaffen, und alle Hausarztleistungen sollen ohne Kürzungen abgerechnet werden, um den Beruf attraktiver zu machen.
7. Bonus für Versicherte: Versicherte, die an der "hausarztzentrierten Versorgung" teilnehmen, bei der der Hausarzt alle Behandlungsschritte koordiniert, erhalten einen Bonus von mindestens 30 Euro pro Jahr von ihrer Krankenkasse.
