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Lauterbach geht auf Christian Drosten los! “Medizinisch ungenügend!”

Diesen Sinneswandel von Gesundheitsminister Karl Lauterbach werden vermutlich nur wenige Leute erwartet. Gleichzeitig birgt dieser allerdings auch politische Brisanz. Angesichts der heute vorliegenden Datenlage bezeichnet Karl Lauterbach die während der Pandemie vorgenommenen Schließungen von Schulen und Kindergärten als falsch. Für diese Entscheidung jedoch macht Karl Lauterbach heute den bekannten Virologen Christian Drosten mitverantwortlich.

Karl Lauterbach bezeichnet Schulschließungen während Corona-Pandemie als falsch

Im ARD-Morgenmagazin am Dienstag hatte Lauterbach offen zugegeben, dass es im Nachhinein ein Fehler gewesen sei, Schulen und Kindergärten während der Pandemie für lange Zeit komplett zu schließen. Allerdings sei die Schließung damals auf Rat der Wissenschaftler erfolgt. Deshalb kommt Lauterbach zu dem Schluss, dass die Wissenschaft offenbar nicht gut genug gewesen sei. Denn von dort sei die Befürchtung aufgekommen, dass sich das Virus unter den Schülern stark verbreiten könnte. “Dies hat sich nach Auswertung der Daten aber als falsch erwiesen“, bestätigt Lauterbach jetzt. Mit diesen Aussagen sagt Lauterbach nun für eine erneute Diskussion. Denn zu Beginn der Pandemie hatte sich besonders der bekannte Virologe Dr. Christian Drosten dafür ausgesprochen Kitas und Schulen zu schließen. Besonders brisant ist dies vor allem im Zusammenhang, weil Lauterbach und Drosten während der Pandemie beide zu der Gruppe der Experten gezählt hatten, die sich für härtere Corona-Maßnahmen ausgesprochen hatten.

Virologe Drosten hatte Schließung der Schulen gefordert

Drosten selbst hatte sich zu Beginn der Pandemie skeptisch geäußert, als es um die Schulschließungen gegangen war. Dann jedoch hatte der Virologe seine Meinung geändert, nachdem er von einem Kollegen einen Artikel über die Spanische Grippe Anfang des 20. Jahrhunderts erhalten hatte. Im Anschluss daran hatte Drosten dann ebenfalls die Schließung von Schulen und Kitas während der Pandemie propagiert. Unter anderem erinnert sich die mecklenburg-vorpommerische Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (48, SPD) an den ersten Corona-Gipfel. Damals soll Drosten am 12. März 2020 vor einer schnellen Ausbreitung des Virus unter den Kindern an Schulen und Kindergärten gewarnt haben. Außerdem hatte Drosten am 29. April 2020 gemeinsam mit anderen Forschern der Berliner Charité eine Studie über die Infektiösität von Kindern veröffentlicht und darin vor einer unbegrenzten Wiedereröffnung von Kitas und Schulen gewarnt. Drosten selbst hat sich bislang nicht dazu geäußert, ob seine Einschätzungen von damals ein Fehler gewesen sein könnten. Auf Anfragen der Medien wollte sich Drosten zu diesem Thema ebenfalls nicht äußern.

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