Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat den Forderungen der Apothekerverbände nach höheren Honoraren eine Absage erteilt. "Die gesetzlichen Krankenkassen klagen über Finanzprobleme, der Finanzminister kürzt die Mittel", sagte Lauterbach der "Bild am Sonntag". "Unter diesen Umständen ist für höhere Honorare der Apotheker im Moment kein Raum." Die Apothekerverbände fordern eine Anhebung der Honorare für verschreibungspflichtige Arzneimittel von 8,35 Euro auf zwölf Euro pro Packung.
Gerechnet auf das vergangene Jahr, in dem 602 Millionen Packungen verschreibungspflichtige Medikamente ausgegeben wurden, entstünden für gesetzlich Versicherte zusätzliche Kosten von rund 2,2 Milliarden Euro im Jahr.
Bundesapothekerkammer-Präsident Thomas Benkert jedoch sagte der Zeitung: "Für das wirtschaftliche Überleben vieler Apotheken ist eine Erhöhung des Grundhonorars notwendig." Auch die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekenverbände, Gabriele Overwiening, warnte: "Die flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln könnte gefährdet sein, wenn die Apothekenzahl weiter ungebremst sinkt."
Am Mittwoch streiken Apotheker bundesweit für ihre Forderungen und schließen ihre Filialen mit Ausnahme der Notdienstapotheken für einen Tag.
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