Vor dem Schulstart in Nordrhein-Westfalen hat der Düsseldorfer Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) die umstrittene Maskenpflicht im Unterricht für Schüler ab der fünften Klasse im einwohnerstärksten Bundesland verteidigt. "Wir müssen gerade in diesen Tagen besonders vorsichtig sein", sagte Laschet am Dienstag mit Verweis auf die in NRW zuletzt deutlich gestiegenen Corona-Infektionszahlen. Sachsen verzichtet hingegen angesichts niedriger Infektionszahlen auf eine umfassende Schulmaskenpflicht.
In Nordrhein-Westfalen gilt mit Schulbeginn am Mittwoch eine zunächst bis Ende August befristete Maskenpflicht im Unterricht an allen weiterführenden und berufsbildenden Schulen. Grundschüler müssen im laufenden Unterricht dagegen keine Masken tragen. Auch andere Bundesländer ordneten zwar zuletzt das Tragen einer Mund-Nase-Bedeckung auf dem Schulgelände und auf den Fluren an, nicht aber eine Maskenpflicht zusätzlich auch im Unterricht.
Die Düsseldorfer Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) bekräftigte am letzten Tag der NRW-Sommerferien, die befristete Verpflichtung zum Maskentragen auch während des Unterrichts sei eine "reine Vorsichtsmaßnahme" zum Schutz der Gesundheit von Schülern und Lehrern. "Es ist eine Maßnahme, die dem aktuellen Infektionsgeschehen geschuldet ist", sagte Gebauer in Düsseldorf. Die Regelung solle nicht auf Dauer beibehalten werden.
In Sachsen sollen Schulen zum Schuljahresbeginn Ende August eine Maskenpflicht selbst anordnen können, wie das sächsische Kultusministerium mitteilte. Eine Verpflichtung dazu besteht aber nicht. Eine entsprechende Anordnung gilt ab dem 31. August, dem ersten Tag des neuen Schuljahres, und ist bis zum 21. Februar 2021 befristet. Das Dresdner Kultusministerium empfiehlt jedoch Lehrern und Schülern das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung außerhalb des Unterrichts.
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) forderte derweil wegen der derzeit hohen Temperaturen und angesichts der Maskenpflicht an NRW-Schulen mehr Erholungspausen an den Schulen. Den Lehrern und Schülern müssten mehr Möglichkeiten zur regelmäßigen Abkühlung verschafft werden, sagte die Gewerkschaftsvorsitzende Marlis Tepe der "Rheinischen Post". Zudem müsse die Getränkeversorgung sichergestellt werden.
by Ina FASSBENDER