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Laschet räumt nach Plagiatsvorwürfen Fehler in einem Buch ein

Unions-Kanzlerkandidat will Werk aus dem Jahr 2009 überprüfen lassen

Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet (CDU) hat nach Plagiatsvorwürfen im Zusammenhang mit einem von ihm verfassten Buch Fehler eingeräumt und eine weitere Prüfung zugesichert. In seinem Buch "Die Aufsteigerrepublik" aus dem Jahr 2009 gebe "es offenkundig Fehler, die ich verantworte", erklärte Laschet am Freitag. Mindestens ein Urheber des im Buch verwendeten Materials werde "weder im Fließtext noch im Quellenverzeichnis" genannt.

"Dafür möchte ich ausdrücklich um Entschuldigung bitten, denn sorgfältiges Arbeiten beim Verfassen von Werken und die Achtung des Urheberrechts sind für mich auch eine Frage des Respekts vor anderen Autoren", erklärte Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident. Um zu klären, ob es weitere Fehler gebe, werde er "unverzüglich die Prüfung des Buchs veranlassen".

Der Autor Karsten Weitzenegger hatte im Kurzbotschaftendienst Twitter selbst auf Vorwürfe des Plagiatsjägers Martin Heidingsfelder hingewiesen. Er reagierte darauf aber gelassen. Er habe sich nicht vorstellen können, dass Laschet bei seiner heutigen Einstellung bei ihm abgeschrieben habe, sagte der als Berater in der Entwicklungshilfe tätige Weitzenegger dem Portal t-online. "Aber es ist begrüßenswert, wenn die Politik auf die Wissenschaft schaut, das ist ja auch bei Herrn Laschet nicht unbedingt immer der Fall."

Weitzenegger hob zudem hervor, ihm sei die Aufregung um Plagiate von Politikern zu groß. Das gelte sowohl für den Fall von Laschet, aber auch bei Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock. Dieser war vorgeworfen worden, in ihrem jüngst veröffentlichten Buch Passagen aus anderen Quellen übernommen zu haben, ohne dies zu kennzeichnen.

by Adam BERRY