Das sagt der Schauspieler dazu
Mit seinem neuesten Projekt macht sich Lars Eidinger (43, “Personal Shopper”) offenbar mehr Feinde als Freunde, wenn man dem Stimmungsbild in den sozialen Netzwerken und deutschen Medien glaubt. Anstoß der Empörung ist vor allem ein Bild, in dem der Schauspieler vor einem scheinbar echten Obdachlosen-Nachtlager für seine neue Luxustasche posiert.
Für viele ist die Tasche alleine schon problematisch: Zusammen mit dem Designer Philipp Bree hat der Schauspieler und DJ eine Ledertasche entworfen, die der klassischen Plastiktüte von Aldi Nord nachempfunden ist. Die limitierte Tasche kostet 550 Euro und soll laut Eidinger “eine Verneigung und eine Wertschätzung des Alltäglichen” sein.
Naaa wie viele von euch hatten im Abi auch ne super Mottowoche,z.B. zum Motto „Penner und Hartz 4“?? Ich schäme mich jedenfalls immer noch dafür.
Lars #Eidinger mit 44: pic.twitter.com/CVJJZJFcnO
— Lisa Frerichs (@fraufrerichs) January 19, 2020
Die Luxusvariante dieses Alltagsgegenstandes führt Eidinger auf Instagram besonders “edgy” vor. Einmal sitzt er damit auf einem alten Kaugummiautomaten in der verwilderten Großstadt, einmal in einem Einkaufswagen auf der Straße, einmal auf dem Boden einer Fußgängerpassage. Dazu trägt er in betont schluffiger Haltung ein eher nachlässiges Outfit, was viele Nutzer zu dem Schluss kommen lässt, dass der privilegierte Eidinger Kapital aus einer Ästhetik schlägt, die für die Betroffenen wenig mit Stil zu tun hat – und für Eidinger wohl wenig mit seinem Alltag.
Im Interview mit “Iconist”, dem Lifestyle-Magazin der “Welt am Sonntag”, sagt Eidinger über die Kampagne zur Tasche: “Da steckt keine Gesellschaftskritik hinter. Einmal stehe ich vor so einem Schlaflager, was natürlich ein bisschen kritisch ist. Aber es ist ja ein Teil unserer Welt, der nur in vielen Bereichen ausgeblendet wird. Ich möchte ihn zeigen, aber nicht bewerten. Ich erhebe mich nicht darüber.”
(mia/spot)