Im Augenblick ist es in den Morgenstunden richtig kalt und die Autofahrer müssen sich mit dem Kratzen von Eis herumschlagen. Eine warme Jacke ist unerlässlich. Trotz Mitte April herrscht in Deutschland von den Temperaturen her Spätwinter.
Das kühle Wetter wird uns die ganze Woche begleiten, und der Sommer im April lässt vorerst auf sich warten. Polarluft aus dem Norden strömt nach Mitteleuropa und bringt Frust, Frost und Glätte mit sich. Am Donnerstagmorgen gab es lokal Temperaturen um minus zwei Grad und geringfügige Glättegefahren, so der Deutsche Wetterdienst. Der Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net äußerte sich besorgt: "Für die Natur und die Landwirtschaft könnte das verheerend sein. Die Pflanzen blühen bereits, alles ist aus dem Winterschlaf erwacht. Sollte der Frost weiter anhalten, könnten schwere Frostschäden entstehen, und genau das zeichnet sich ab. Am Sonntag- und Montagmorgen müssen wir fast landesweit mit Luftfrost rechnen, und Bodenfrost ist überall zu erwarten.“
Der April hat sein Gesicht vollständig verändert: Nach einem extrem warmen ersten Teil des Monats folgt eine deutlich kältere zweite Hälfte. Es gibt wiederholt Schauer, Graupelgewitter und in höheren Lagen ab 500 Metern sogar Schneeregen oder Schnee. Warum dieser April-Winter jetzt? Die kalten Luftmassen halten sich hartnäckig. In den nächsten 10 bis 14 Tagen werden die kalten Luftmassen immer wieder nach Deutschland strömen. Es handelt sich um eine stabile Wetterlage. Dominik Jung erklärte gegenüber BILD: "Es gibt keine Erklärung dafür, die Großwetterlage hat sich einfach geändert. Das aktuelle Wetter ist eher typisch für den April. Die ersten beiden Wochen des Monats haben uns verwöhnt, und das ist nun der Preis. Es fühlt sich extrem kalt an.“ Das wechselhafte Aprilwetter wird Deutschland weiter begleiten, und eine deutliche Verbesserung ist vorerst nicht in Sicht. Die Temperaturen liegen am Donnerstag zwischen 7 und 13 Grad, wobei es südlich der Donau und im Bergland noch kühler ist. Die Südhälfte und die Küste erwarten das schlechteste Wetter mit wechselnder Bewölkung, Schauern und Graupelgewittern.
Für den Freitag wird ein stürmisch-nasser Tag erwartet, mit Windböen bis zu 80 km/h und weiteren Regenschauern. Am Samstag bleibt das Wetter unbeständig, mit Regen, Schauern und vereinzelten Gewittern, aber zumindest lässt der Wind nach. Das ungemütliche Aprilwetter wird Deutschland bis zum Monatsende fest im Griff haben und sogar den Start in den Mai beeinflussen. Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de sagte: "Die nächste Woche wird etwas besser, etwas wärmer und trockener, vor allem im Westen. Wir müssen auf den Mai hoffen, da eine wirkliche Besserung nicht in Sicht ist. Es ist gut möglich, dass auch der Mai kühl und nass beginnt. Also müssen wir abwarten und durchhalten. Der Regen ist gut für die Bäume.“ "Wir sind gefangen in der Kaltluftschüssel“, kommentierte der Diplom-Meteorologe Dominik Jung, "und es sieht so aus, als würden wir im restlichen April keine Temperaturen über 20 Grad mehr bekommen. Auch der Start in den Mai wird voraussichtlich verhalten und kühl sein.“