Ungeachtet des brutalen Vorgehens der Armee haben in Myanmar am Samstag erneut landesweit Menschen gegen den Militärputsch und für Demokratie protestiert. Auf den Straßen im nördlichen Lashio standen sich junge Demonstranten mit selbstgebauten Schutzschilden und Polizisten gegenüber, in der Stadt Loikaw gingen hunderte Menschen auf die Straße.
Die UN-Sondergesandte für Myanmar, Christine Schraner Burgener, rief am Freitagabend die Mitglieder des UN-Sicherheitsrats auf, die "verzweifelten Appelle" der Menschen in Myanmar zu erhören und rasche Maßnahmen zur Wiedereinführung der Demokratie zu ergreifen. Sie warnte davor, die Militärjunta in Myanmar für rechtmäßig zu erklären.
Die Hoffnung, welche die Menschen in die Vereinten Nationen und ihre Mitglieder hätten, "schwindet", und "ich habe die verzweifelten Appelle gehört - von Müttern, Studenten und den Älteren", sagte die UN-Sondergesandte. Die Einigkeit des Sicherheitsrats sei in diesem Punkt "notwendiger denn je".
Die Sitzung des Sicherheitsrats endete ohne eine Einigung auf eine gemeinsame Erklärung. Diplomaten erklärten, es sei unwahrscheinlich, dass das Gremium internationalen Maßnahmen gegen die Junta zustimme. Die Streitkräfte Myanmars werden fast einstimmig verurteilt. China, eine der fünf Veto-Mächte im Sicherheitsrat, gilt jedoch als Haupthindernis für einen Konsens.
Chinas UN-Botschafter Zhang Jun sagte vor Journalisten, sein Land wünsche in Myanmar keine Instabilität. Die "Botschaften und Maßnahmen der internationalen Gemeinschaft sollten dazu beitragen dass die Parteien in Myanmar Differenzen überwinden und Probleme lösen", sagte er.
Die Beratungen über eine gemeinsame Erklärung sollen nach Diplomatenangaben kommende Woche fortgesetzt werden.
Die Militärherrscher in Myanmar setzen trotz internationalen Drucks weiter auf Gewalt, um die seit dem Putsch anhaltenden Proteste im ganzen Land zu stoppen. Nach Angaben der Vereinten Nationen wurden seit dem Militärputsch Anfang Februar mindestens 55 Menschen getötet. Allein am Mittwoch, dem bislang blutigsten Tag, wurden 38 Menschen bei Kundgebungen getötet.
by STR, STR