Die Lage am Arbeitsmarkt trübt sich ein. Das Arbeitsmarktbarometer des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) fiel im September um 0,7 Punkte und damit unter den neutralen Wert von 100. Das IAB erwartet demnach eine steigende Arbeitslosigkeit, betonte aber auch, dass die Beschäftigung in Deutschland "trotz allem" noch immer auf einem Rekordstand liege.
Beide Komponenten, aus denen sich das Barometer zusammensetzt, gingen zurück: Die Komponente zur Vorhersage der Arbeitslosigkeit sank im September zum fünften Mal in Folge und landete bei 97,0 Punkten (minus 0,4 Punkte). Die Komponente zur Vorhersage der Beschäftigung fiel um einen Zähler auf 102,6 Punkte und liegt damit noch immer im positiven Bereich.
Das IAB-Arbeitsmarktbarometer gilt als Frühindikator für die Arbeitsmarktentwicklung und basiert auf einer monatlichen Umfrage den Arbeitsagenturen. Die Skala reicht von 90 Punkten für eine sehr schlechte Entwicklung bis zu 110 Punkten für eine sehr gute Entwicklung. Seit April befindet sich das Barometer im stetigen Sinkflug, lag aber lange noch im positiven Bereich.
Auch das Beschäftigungsbarometer des Ifo-Instituts in München sank im September um 1,2 auf 95,8 Punkte. Das sei der niedrigste Wert seit Februar 2021, erklärten die Forschenden. "Die Einstellungsbereitschaft der Unternehmen in Deutschland hat einen Dämpfer erhalten".. Freie Stellen würden wegen fehlender Aufträge eher zurückhaltend nachbesetzt. "Die Bereitschaft, neue Mitarbeiter einzustellen, wird vermutlich wieder steigen, wenn sich die Wirtschaft wieder erholt", führte das Institut aus.
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