Im Tarifkonflikt des öffentlichen Diensts der Länder hat die Gewerkschaft Verdi die Beschäftigten im Gesundheitswesen zu einem zweitägigen Warnstreik aufgerufen. Streikaktionen sind am Donnerstag und Freitag an Universitätskliniken zu erwarten, in denen der Ländertarifvertrag gilt, wie Verdi am Dienstag in Berlin mitteilte. Aber auch die Zentren für Psychiatrie in Baden-Württemberg könnten betroffen sein.
"Die Beschäftigten der Unikliniken und Landeskrankenhäuser sind empört, denn wenn es nach der Tarifgemeinschaft deutscher Länder geht, sollen sie dauerhaft weniger verdienen als ihre Kolleginnen und Kollegen an kommunalen Einrichtungen", erklärte Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler. "Ausgerechnet dort, wo Spitzenmedizin betrieben wird und die schwersten Fälle landen, sollen die Beschäftigten beim Gehalt abgehängt werden."
Betroffen sind in den Kliniken nach Gewerkschaftsangaben auch Sozialarbeiter sowie Erzieherinnen in den Betriebskitas. Ihnen verweigerten die Länder kategorisch die Übernahme der Verbesserungen für den Sozial- und Erziehungsdienst aus dem Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Kommunen.
Derzeit laufen Tarifgespräche für rund 1,1 Millionen Beschäftigte der Länder außer Hessen. Die Gewerkschaften fordern 10,5 Prozent, monatlich jedoch mindestens 500 Euro mehr Geld und einen Inflationsausgleich. Die Arbeitergeber verweisen auf eine schwierige Haushaltslage, machten bislang aber kein eigenes Angebot. Bisher gab es zwei erfolglose Verhandlungsrunden, eine dritte Runde ist für Anfang Dezember geplant. Die Gewerkschaften kündigten an, ihre Warnstreiks im Vorfeld auszuweiten.
hex/cfm