Der Kupferhersteller Aurubis will den millionenschweren Betrug im Unternehmen "rückhaltlos aufklären". Das sagte Vorstandschef Roland Harings der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (Donnerstagsausgabe). Nach jetziger Einschätzung hätten einige Aurubis-Mitarbeiter mit Lieferanten gemeinsame Sache gemacht und Proben von Materiallieferungen gefälscht. So habe Aurubis den Preis für hohe Edelmetall-Anteile bezahlt, obwohl das Material gar nicht so viel hergegeben habe.
Es gehe dabei um "Gold und Silber, die Platin-Gruppe, also Palladium, Platin und Rhodium", sagte Harings der Zeitung. "Aber ich kann auch kein anderes Metall ausschließen." Auch Kupfer sei ein wertvolles Metall.
Eine außerordentliche Inventur soll nun helfen, den bisher nur grob eingegrenzten Schaden genauer zu benennen und zu überprüfen, ob es weitere Betrugsfälle gegeben habe, sagte Harings. "Wir werden das feststellen. Ich möchte heute nichts ausschließen." Aurubis hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass der Schaden des Betrugs sich auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag belaufe.
Aurubis ist nach eigenen Angaben ein weltweit führender Anbieter von Nichteisenmetallen und einer der größten Kupferrecycler der Welt. Das Unternehmen verarbeitet und verwertet "komplexe Konzentrate und Recyclingrohstoffe zu Metallen höchster Reinheit". Dazu zählen Kupfer, aber auch Gold, Silber und Metalle der Platingruppe, dazu Metalle wie Blei, Nickel, Zinn, Zink und Selen.
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