Im Jahr 2020 soll das Sushi-Imperium Kura an die US-amerikanische Börse gehen. Doch für den Gründer Kunihiko Tanaka, über den kürzlich ein Bloomberg-Profil erschien, ist es schon jetzt ein großer Erfolg. Er hat sich von einem bescheidenen Essigverkäufer zu einem Sushi-König entwickelt.
Anfang der 70er Jahre verkaufte Tanaka seine säurehaltigen Waren in Sushi-Restaurants im Westen Japans. Dabei stellte er fest, dass das Geschäftsmodell der Sushi-Restaurants seiner Meinung nach Schwachstellen aufwies. Es gab wenig bis gar keine Qualitätskontrolle, was zu uneinheitlichen Gerichten führte, und auch die Preise waren nicht standardisiert oder für alle Kunden einheitlich. Nicht nur das, sondern auch die Preise machten Sushi für den Durchschnittsbürger in Japan unerschwinglich, abgesehen von ein paar besonderen Anlässen im Jahr.
Das wollte er ändern, indem er sein eigenes Sushi-Restaurant eröffnete und den Essigverkauf anderen überließ. Er tat dies mit einer geliehenen Summe von etwa 26.000 Dollar in amerikanischen Dollar, und 1977 war der erste Teil dessen geboren, was später zu dem riesigen Sushi-Konglomerat Kura Corp. werden sollte. Im Jahr 1995 wurde das Unternehmen gegründet, das heute einen geschätzten Wert von 1,2 Milliarden Dollar hat und über Hunderte von Standorten in ganz Japan verfügt.
Kura ist heute die zweitgrößte Kaiten-Sushi-Kette, was sich auf Sushi-Restaurants bezieht, die auf automatischen Förderbändern servieren. Es ist diese Art des Sushi-Handels, die Tanaka als sein Vermächtnis bezeichnet:
"Ich habe geglaubt, dass Kaiten Sushi das Sushi-Erbe weiterführen würde. Und ich hatte Recht."
Dieser Sinn für Automatisierung treibt die Marke Kura an, denn ihr Sushi wird mit Hilfe von Küchenrobotern zubereitet, die dazu beitragen, dass die Kosten so niedrig sind, dass fast jeder in Japan in den Genuss kommt - der Hauptpreis liegt bei etwa 95 Cent und ist in den letzten 30 Jahren bemerkenswert stabil geblieben. Kura zeichnet sich auch durch den Verzicht auf Konservierungs- und Zusatzstoffe in seinen Sushi-Gerichten aus.
Neben dem Sushi-Geschäft besitzt Kura auch Patente auf viele der Geräte, die zur Rationalisierung seiner Abläufe entwickelt wurden. Mr. Fresh, oder Sendo-kun, ist das berühmteste davon, eine spezielle Kuppel, die sich öffnet, sobald ein Kunde seinen Sushi-Teller berührt, wodurch der Kontakt mit dem Deckel minimiert und die Verbreitung von Keimen verhindert wird.
Es gibt bereits 19 Kura-Restaurants in den USA und 14 weitere in Taiwan, aber Tanaka sagt, dass das Beste für sein Unternehmen noch vor ihm liegt:
"Ich bin noch nicht am Ziel, ganz im Gegenteil. Die eigentliche Show beginnt jetzt."
Eines seiner Ziele sei es, die Kura-Kette nach Europa zu bringen, was er irgendwann in der Zukunft zu tun hoffe.
