Junge Menschen können ab Mitte Juni auf Staatskosten am Kulturleben teilnehmen: Ein sogenannter Kulturpass mit einem Guthaben von 200 Euro werde dann für alle 18-Jährigen verfügbar sein, teilte Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) am Mittwoch mit. Sie könnten dann ihr Budget über eine App einlösen. Die Kulturveranstalter rief Roth auf, ab sofort Angebote für die Aktion anzumelden.
Die Bundesregierung hatte den Kulturpass im vergangenen Jahr angekündigt. Er soll Jugendlichen beispielsweise den Besuch von Konzerten, Museen, Theater- und Kinovorstellungen sowie den Kauf von Büchern, Comics oder auch Musikinstrumenten ermöglichen. Für Kulturanbieter gibt es einen digitalen Marktplatz, bei dem sie sich nun registrieren und einen eigenen Shop für ihre Angebote anlegen können (www.kulturpass.de).
Der Kulturpass sei "eine große Chance für die gesamte Kulturszene", erklärte Roth am Mittwoch. "Nach der entbehrungsreichen Corona-Zeit können Kulturanbieterinnen und -anbieter nun durch den Kulturpass ein junges Publikum vor Ort gewinnen und langfristig an sich binden." Wichtig sei, dass sich viele Kulturanbieter beteiligten, damit die Jugendlichen in rund vier Wochen auch "ein möglichst vielfältiges Angebot vorfinden".
Der Kulturpass startet 2023 noch als Pilotprojekt. Bei erfolgreichem Verlauf solle das Programm fortgesetzt und erweitert werden, erklärte Roths Ressort.
Der Haushaltsausschuss des Bundestags hatte für den Kulturpass im November 100 Millionen Euro freigegeben. Er orientiert sich an einem Vorbild aus Frankreich: Dort bekommt jeder Jugendliche zum 18. Geburtstag einen solchen Pass vom Staat geschenkt.
mt/cne