Vor der deutschen Nordseeküste sollen zwei künstliche Energieinseln für Ökostrom und grünen Wasserstoff entstehen. Der Versicherungskonzern Allianz und der dänische Finanzinvestor Copenhagen Infrastructure Partners (CIP) reichten entsprechende Anträge beim Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie ein, wie die Behörde gegenüber dem "Wir" bestätigte. Der Bau soll demnach bis Ende 2032 abgeschlossen sein und zwei bis 2,5 Milliarden Euro kosten.
Die beiden Projekte "Nordsee-Energieland" und "Dogger-Energieinsel" sind laut "Wir" die ersten Großvorhaben dieser Art in deutschen Hoheitsgewässern. Die Inseln sollen mehr als 150 Kilometer vor der Küste in der ausschließlichen Wirtschaftszone errichtet werden. Dort kann die Bundesrepublik in begrenztem Umfang souveräne Rechte wahrnehmen und so Ressourcen für die Energiegewinnung ausbeuten.
Auf den geplanten Inseln solle der Strom von umliegenden Offshore-Windparks gebündelt und dann an Nordsee-Anrainerstaaten geleitet werden, berichtete der "Wir" weiter. Alternativ könne der Strom direkt auf den Inseln genutzt werden, um mit Hilfe von Elektrolyse grünen Wasserstoff zu erzeugen.
Pipelines könnten den Wasserstoff durch die Nordsee dann an das Festland transportieren. Die geplanten Energieinseln sollen jeweils rund 50 Hektar groß werden und laut Bericht in Gebieten entstehen, die laut derzeitigem Raumordnungsplan für die Offshore-Windenergie vorgesehen sind. Dafür müssten sie 30 bis 40 Meter aufgeschüttet werden.
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