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Künstlerin in Russland wegen Protestaktion zu sieben Jahren Haft verurteilt

In Russland ist die Künstlerin Alexandra "Sascha" Skotschilenko wegen ihrer Kritik an Moskaus Militäroffensive in der Ukraine zu sieben Jahren Haft verurteilt worden. Nachdem die Angeklagte am Donnerstag vom zuständigen Gericht in St. Petersburg der "Verbreitung von Falschinfomationen über die Armee" schuldig befunden war, riefen ihre Unterstützer im Gerichtssaal "Schande" und "Wir sind bei dir, Sascha". 

Bei der Urteilsverkündung trug die junge Frau laut dem Bericht eines anwesenden AFP-Korrespondenten ein buntes T-Shirt mit einem roten Herz-Aufdruck. "Jeder Mensch in diesem Saal möchte nur eines: Frieden. Warum kämpfen?", sagte sie in ihrem Abschlussplädoyer. 

Skotschilenko hatte im März vergangenen Jahres Preisschilder im Supermarkt gegen Slogans ausgetauscht, auf denen sie Russlands Ukraine-Offensive kritisierte. Auf den Schildern standen Sätze wie "Der Preis dieses Krieges ist das Leben unserer Kinder" und "Putin belügt uns seit 20 Jahren von den Fernsehbildschirmen aus".

Die offen homosexuelle Künstlerin war daraufhin im April festgenommen worden, zeitgleich zu Russlands brutaler Belagerung der ukrainischen Hafenstadt Mariupol. Ihr zufolge ist ein Motiv für den Prozess gegen sie auch der "Hass auf Minderheiten".

Seit dem Beginn der Offensive in der Ukraine im Februar 2022 haben die russischen Behörden ihr Vorgehen gegen die Opposition verschärft. Kritik an dem Konflikt wurde gesetzlich verboten. Tausende Menschen wurden wegen ihrer kritischen Äußerungen inhaftiert.

bur/kas/jes