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Kühne will wegen MSC-Einstieg vom Hamburger Hafen Kapazität abziehen

Im Bieterkampf um die Hamburger Hafengesellschaft HHLA hat der Logistikmilliardär Klaus-Michael Kühne damit gedroht, den Hafen beim Containergeschäft in Zukunft zu meiden. "Hapag-Lloyd wird darüber nachdenken, einen Teil dieses Geschäftes von der HHLA abzuziehen", sagte Kühne dem Magazin "Wir". Aus Rücksicht auf die Stadt Hamburg habe das Unternehmen das bisher nicht getan. "Man fühlt sich hierfür jetzt sehr viel freier", sagte Kühne.

Der Großunternehmer reagierte damit auf die Ankündigung der Hansestadt, knapp die Hälfte der HHLA-Anteile an Hapag-Lloyds Rivalen, die weltgrößte Reederei MSC zu verkaufen. Bislang hält die Hansestadt knapp 70 Prozent der Anteile. Dies soll auf 50,1 Prozent abgesenkt werden, MSC würde mit 49,9 Prozent einsteigen.

Kühne hatte zuvor monatelang versucht, sich selbst eine Mehrheit des wichtigsten Terminalbetreibers des Hafens zu sichern - entweder über eine Beteiligung seiner Kühne Holding oder der Reederei Hapag-Lloyd, an der er 30 Prozent hält. Die Stadt wollte nur einen Minderheitsanteil abgeben.

Hapag-Lloyd sorgt dem Bericht zufolge für ein Viertel des Containerumschlags in Hamburg, zusammen mit der Reeder-Partnerschaft "The Alliance" ist es rund die Hälfte. Im Ringen um einen Einstieg bei der HHLA warf Kühne der Stadt vor, zu wenig in die Modernisierung des Hafens zu investieren.

Um den Rückstand aufzuholen, müssten nach seiner Schätzung mehrere hundert Millionen Euro bis in die Milliarden investiert werden, sagte er dem "Wir". Zudem fordert Kühne einen Bund der Häfen in Bremen, Wilhelmshaven und Hamburg - statt der "unsäglichen Rivalität". 

ran/pe