Der Krisenstab im Auswärtigen Amt (AA) hat am Samstag zur Lage im Sudan getagt. Wie ein AA-Sprecher in Berlin mitteilte, fand die Sitzung unter der gemeinsamen Leitung von Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) statt. Angaben zu einer möglicherweise in Kürze bevorstehenden Evakuierung deutscher Staatsbürger aus dem Sudan machte der Sprecher ebenso wie seine Kollegen aus dem Verteidigungsministerium nicht.
Zuvor hatte die sudanesische Armee in Khartum mitgeteilt, die Evakuierung ausländischer Staatsbürger werde in den "kommenden Stunden" erfolgen. "Die USA, Großbritannien, Frankreich und China werden ihre Diplomaten und Staatsangehörigen mit ihren Militärflugzeugen evakuieren", erklärte die Armee. "Die saudiarabischen Diplomaten sind bereits auf dem Landweg nach Port Sudan" an der Küste aufgebrochen, bevor sie mit dem Flugzeug weiterreisen würden. Die jordanischen Diplomaten würden anschließend denselben Weg nehmen.
Die paramilitärische RSF erklärte ihrerseits, sie sei "bereit, alle Flughäfen im Sudan" für die Evakuierungen zu öffnen. Einheiten der Armee und der paramilitärischen RSF-Miliz liefern sich seit einer Woche erbitterte Kämpfe in dem nordostafrikanischen Land - auch um die Kontrolle der Flughäfen.
Nach UN-Angaben sind bei den Kämpfen bisher mehr als 400 Menschen getötet und über 3500 weitere verletzt worden. Die tatsächliche Opferzahl dürfte aber weit höher liegen.
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