Die Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof bereitet sich nach Medienberichten auf eine mögliche Insolvenz des Mutterkonzerns Signa Holding und der deutschen Tochtergesellschaften vor. Galeria habe die finanziellen Verpflichtungen gegenüber den deutschen Signa-Tochtergesellschaften zwar bis einschließlich November erfüllt, wolle Mietzahlungen im Dezember aber von der Lage abhängig machen und gegebenenfalls aussetzen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" am Freitag unter Berufung auf Unternehmenskreise.
Es werde nun sehr sorgfältig beobachtet, wie sich die Lage entwickle, hieß es weiter. Demnach erfolgen die Mietzahlungen von Galeria nicht direkt an Signa in Österreich, sondern an unterschiedliche Gesellschaften in Deutschland. Damit ist die Warenhauskette an Fristen im deutschen Insolvenzrecht gebunden.
Am Freitag hatte eine der deutschen Tochtergesellschaften, die Signa Real Estate Management Germany, laut Medienberichten bereits beim Amtsgericht in Charlottenburg einen Insolvenzantrag gestellt. Die "Wirtschaftswoche" zitierte dazu am Samstag aus einem Mitarbeiterschreiben, in der das Unternehmen selbst über die Insolvenz informiert.
Die "aktuelle wirtschaftliche Situation" der Firma und die "Tatsache, dass es trotz allergrößter Anstrengungen nicht gelungen ist, unsere finanzielle Situation und die erforderliche Liquidität kurzfristig zu verbessern, haben uns bedauerlicherweise keine andere Möglichkeit gelassen als diesen Weg zu gehen", heißt es dort. Ein vorläufiger Insolvenzverwalter werde "voraussichtlich sehr kurzfristig vom Amtsgericht bestellt".
Die Gehälter der Mitarbeiter seien nun für bis zu drei Monate über das Insolvenzgeld gesichert. Die nächsten Schritte würden nun mit dem vorläufigen Insolvenzverwalter abgestimmt und schnellstmöglich kommuniziert.
Mehrere Sparten der von dem österreichischen Immobilieninvestor René Benko gegründeten Unternehmensgruppe vor allem im Immobilienbereich waren zuletzt in Schwierigkeiten geraten. Anfang November gab Benko den Führungsposten in seiner Signa Holding ab und übergab den Vorsitz des Beirats der Unternehmensgruppe an den Sanierungsexperten Arndt Geiwitz.
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