Nach dem tödlichen Flugzeugabsturz des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin in Russland wird nach Angaben des Kremls in alle Richtungen ermittelt, auch die eines "vorsätzlichen Verbrechens". Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte am Mittwoch auf Nachfrage in seiner täglichen telefonischen Pressekonferenz, dass das russische Ermittlungskomitee alle Möglichkeiten überprüfe. Es sei "offensichtlich, dass es unterschiedliche Versionen gibt", darunter auch die eines "vorsätzlichen Verbrechens". sagte er. "Warten wir daher auf die Ergebnisse unserer russischen Ermittlungen."
Das Flugzeug mit dem Chef der russischen Söldnergruppe an Bord war am vergangenen Mittwoch auf dem Flug von Moskau nach St. Petersburg abgestürzt. Neben dem Wagner-Chef starben dabei auch dessen Stellvertreter Dmitri Utkin sowie acht weitere Menschen.
In der vergangenen Woche hatte Peskow "Spekulationen" darüber, dass der Kreml den Tod von Prigoschin angeordnet haben könne, als "absolute Lüge" bezeichnet. Der russische Präsident Wladimir Putin hatte Prigoschin seit der bewaffneten Rebellion der Wagner-Söldner im Juni als Verräter angesehen. Am Tag nach dessen Tod sprach Putin von einem "fähigen" Mann, der in seinem Leben "schwere Fehler" begangen habe.
Am Donnerstag wird Prigoschins Stellvertreter Utkin in der Stadt Mytischtschi in der Region Moskau beigesetzt. Der 62-jährige Prigoschin war bereits am Dienstag im kleinen Kreis in seiner Geburtstadt St. Petersburg beerdigt worden. Am Mittwoch konnten Prigoschins Anhänger dessen von Blumen umgebenes Grab besuchen. Einige von ihnen trugen Kleidung mit dem Logo der Wagner-Gruppe.
"Ich glaube, dass er ein Verteidiger unseres Landes war", sagte die 38-jährige Aigul, die auf den Friedhof Porochowskoje gekommen war. "Was sollte er auch anderes sein, wenn unser Präsident ihm Orden verliehen hat?" Prigoschin war mit dem höchsten Ehrentitel Moskaus ausgezeichnet worden. Auch die 51-jährige Marina lobte Prigoschin. Sie habe ihn "respektiert" und seine Arbeit und die Wagner-Gruppe geschätzt.
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