Die Verbraucherstimmung ist nach dem coronabedingten Einbruch vom Frühjahr auch im August weiter langsam angestiegen. Das vom Handelsverband Deutschland (HDE) am Montag veröffentlichte Konsumbarometer stieg im August von 96,3 Punkten im Vormonat auf nun 98,1 Punkte. Die Dynamik des Erholungsprozesses habe damit aber "spürbar" nachgelassen, erklärte der HDE. Die Rückkehr der Wirtschaft und des Konsums auf das Vor-Krisen-Niveau werde "mehr Zeit in Anspruch nehmen als zunächst vielerorts erwartet".
Ein entsprechendes Bild zeigt sich laut HDE in den einzelnen Indikatoren des Konsumbarometers. So sei die Anschaffungsneigung zwar gestiegen, bleibe aber weiterhin sehr deutlich unter Vorjahresniveau. Die Verbraucher rechnen demnach bis auf Weiteres mit einem konjunkturellen Aufwärtstrend, die Sparneigung sinke. Gleichzeitig koppelten sich aber die Einkommenserwartungen von der positiven Entwicklung ab und verharrten auf einem stabilen Niveau weit unter dem Wert vom August 2019.
In den vergangenen beiden Monaten hatten sich die Verbraucher laut HDE noch wenig von der zunehmenden Anspannung auf dem Arbeitsmarkt beeindrucken lassen. Das könnte sich den Angaben zufolge derzeit ändern, sodass mit der Sorge um den eigenen Arbeitsplatz auch die Sorge um das eigene Einkommen zunehme.
Das HDE-Konsumbarometer erscheint monatlich und basiert auf einer Umfrage unter 2000 Menschen zur Anschaffungsneigung, Sparneigung, finanziellen Situation und zu anderen konsumrelevanten Faktoren. Es bildet nicht das aktuelle Verbraucherverhalten ab, sondern die erwartete Stimmung in den kommenden drei Monaten.
by Ina FASSBENDER