Die anhaltend hohe Inflation vor allem für Lebensmittel und Energie sorgt für eine auch weiterhin maue Konsumstimmung. "Das Konsumklima kommt nicht voran", erklärte am Dienstag das Marktforschungsunternehmen GfK in Nürnberg. Nach einer leichten Verbesserung im August werde das Konsumklima im September wieder sinken, um 0,9 Punkte auf minus 25,5 Punkte.
Das Marktforschungsinstitut führt für seine repräsentativen Studien zum Konsumklima monatlich Interviews mit Verbraucherinnen und Verbrauchern zu ihrer Konjunkturerwartung, ihrer Einkommenserwartung und ihrer Anschaffungsneigung.
Der Konjunkturpessimismus sei "spürbar" gestiegen, erklärte GfK-Konsumexperte Rolf Bürkl. Der Teilindikator sank im August auf den niedrigsten Wert in diesem Jahr. Neben den stark steigenden Preisen dürfte hier auch die zunehmende Sorge vor dem Verlust des Arbeitsplatzes wieder eine wichtige Rolle spielen, erläuterte Bürkl. Er verwies auf steigende Unternehmensinsolvenzen - dies verunsichere die Beschäftigten.
Entsprechend sanken die Einkommenserwartungen. "Die weiterhin stark steigenden Preise für Lebensmittel und Energie belasten die Kaufkraft der privaten Haushalte", so Bürkl. Zwar sei die Inflationsrate zuletzt leicht gesunken - sie bleibe aber auf hohem Niveau. Damit ging auch die Neigung zu größeren Anschaffungen zurück.
Für die aktuelle Erhebung wurden vom 3. bis zum 14. August rund 2000 Menschen befragt. Das Konsumklima bezieht sich laut GfK auf die gesamten privaten Konsumausgaben - der Einzelhandel etwa macht davon etwa 30 Prozent aus. Der Rest sind Dienstleistungen, Reisen, Miete, Gesundheitsdienstleistungen sowie der gesamte Wellness-Bereich.
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