Der Städte- und Gemeindebund hat die Bundesregierung ermahnt, die Fortführung des 49-Euro-Tickets finanziell abzusichern. "Bislang fehlt die Zusage des Bundes, im Jahr 2024 und den Folgejahren die Mehrkosten zu übernehmen", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der Funke Mediengruppe. "Wir sehen den Bund, der das Deutschlandticket eingeführt hat, hierzu in der Pflicht", hob er hervor.
Ohne zusätzliche Mittel drohten angesichts steigender Energie- und Personalkosten Kürzungen des ÖPNV-Angebots, warnte Landsberg. Notwendig seien jedoch "zusätzliche Bus- und Bahnverbindungen und eine bessere Taktung, damit möglichst viele Menschen das Deutschlandticket nutzen". Erst mit neuen Angeboten werde das Deutschlandticket seine Wirkung voll entfalten können, etwa durch flexible Bedienformen in ländlichen Regionen. Auch hierfür sei mehr Geld erforderlich.
"Ohne ein langfristig funktionsfähiges Deutschlandticket wird die Verkehrswende scheitern und damit ein wichtiger Baustein für mehr Klimaschutz", sagte Landsberg. Er hob hervor, die Kommunen stünden zu dem Ziel, die öffentlichen Verkehrsmittel umfangreich auszubauen und zu modernisieren.
Zuvor hatten die Verkehrsminister der Länder Sorgen über die Zukunft des Deutschlandtickets geäußert. Hintergrund ist, dass der Bund sich bisher nur verpflichtet hat, für das laufende Jahr etwaige Mehrkosten zur Hälfte zu übernehmen. Unstrittig ist, dass Bund und Länder zur Finanzierung des Tickets jeweils 1,5 Milliarden Euro pro Jahr beisteuern.
Das Ticket gilt seit Mai und berechtigt für 49 Euro im Monat bundesweit zu Fahrten im Nah- und Regionalverkehr. Mehr als elf Millionen Menschen haben das nur als Abo erhältliche Ticket erworben.
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