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Kommt der Delta-Lockdown? Läuft Deutschland sehenden Auges ins Verderben – Experten fordern neue Maßnahmen!

Zur Zeit entwickelt sich die Situation in Deutschland prächtig. Überall werden die Corona-Maßnahmen zurückgenommen. Doch ganz offenkundig ist die Gefahr bisher noch nicht überstanden, wie die Delta-Variante zeigt, die nach Ansicht der Experten nach dem Sommer dann wieder für einen Anstieg der Zahlen sorgen könnte. Läuft Deutschland in dieser Hinsicht auch nach den Erfahrungen aus dem Vorjahr sehenden Auges ins Verderben?

Infektionszahlen fallen und Maßnahmen werden gelockert

Die fallenden Inzidenzwerte der letzten Wochen und Monate haben in Deutschland zur Entspannung und der deutlichen Lockerungen der Corona-Maßnamen geführt. So sind in Deutschland viele Schulen vor den Sommerferien zum Präsenzunterricht zurückgekehrt, die Maskenpflicht war teilweise aufgehoben worden und es finden im Freien sogar wieder Konzerte und Kulturveranstaltungen statt. Doch das Szenario unterscheidet sich so gut wie gar nicht vom letzten Jahr. Auch damals waren die Ansteckungszahlen niedrig. Und auch die Diskussion war die fast gleich. Während die Politik so rasch wie möglich öffnen wollte, warnten die Gesundheitspolitiker und Mediziner vor neuen Corona-Varianten und steigenden Infektionszahlen in der kalten Jahreszeit. Damals hatten die medizinischen Experten recht behalten. In diesem Jahr droht hinter der aktuell entspannten Situation die Gefahr, die von der deutlich ansteckender Delta-Variante des Virus ausgeht. In Großbritannien sind die Zahlen trotz des Impffortschritts wieder durch die Decke geschossen. Aus diesem Grund sind in Deutschland Maßnahmen notwendig, um solch eine Entwicklung im Herbst möglichst zu verhindern.

Politik ist sich nicht einig

Während sich diePolitik weitgehend uneinig ist, warnen Experten bereits jetzt vor zukünftige Probleme durch die Delta-Variante. Worte, die bei Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow offenbar ungehört verhallen. “Ich glaube, wir können das Risiko der kompletten Öffnung im Herbst eingehen”, erklärte Ramelow bereits vor einigen Tagen gegenüber der Tageszeitung “Rheinische Post”. Wenigstens schränkte Ramelow dann aber ein, dass der Staat Vorsorge treffen müsse, damit die Infektionszahlen nicht wieder ansteigen. Einer der Vorschläge von Mecklenburg-Vorpommern Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) zielt darauf ab bundeseinheitliche Regelungen sowohl für Großveranstaltungen als auch für Reisen aufzustellen. Konkrete Maßnahmen wurden bisher allerdings nicht getroffen. Dabei sind die Effekte der Delta-Variante nicht zu unterschätzen, die in mehreren Länder bereits wieder für eine deutliche Erhöhung der Infektionszahlen gesorgt haben. Und das trotz des schönen Wetters, das die Menschen mehr Zeit im Freien verbringen lässt und die Ansteckungsgefahr im Vergleich zum Aufenthalt in Innenräumen deutlich sinken lässt.

Experten warnen vor der Delta-Variante

Ein weiteres Problem mit der Delta-Variante liegt in den Symptome der Erkrankung begründet. Diese ähneln nun immer mehr einem grippalen Infekt, so dass eine rechtzeitige Diagnose sich schwieriger gestaltet. Zudem zeichnet sich nun ab, dass immer mehr Bundesbürger damit beginne ihre Zweitimpfungen zu schwänzen. Unter diesen Umständen kann man bereits fest damit rechnen, dass die Infektionszahlen, wie in vielen Ländern Europas auch, in Deutschland wieder ansteigen werden. “Ich bin ganz sicher, dass wir in Deutschland auch noch die Deltavariante bekommen werden”, erklärte SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach beim Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb). Lauterbach sagt bereits jetzt für den Herbst neue Probleme voraus. Denn offenbar sind nur mit 2 Impfdosen geimpfte Personen vor der ansteckenden Delta-Variante geschützt. Außerdem scheint die Delta-Variante auch bei Kindern mitunter schwere Verläufe der Erkrankung auszulösen. “Gerade bei der Delta-Variante haben wir in England gesehen, dass von den infizierten Kindern ein Prozent so schwer erkranken, dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. Das ist keine Kleinigkeit”, warnt Lauterbach. Man darf jedoch gespannt sein, ob von Seiten der Politiker diesmal Vorsorge für die drohende Gefahr getroffen werden wird, oder ob Deutschland erneut sehenden Augens in die Katastrophe läuft.

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