Während die verzweifelte Menschen in Kabul vor dem Flughafen ausharrten, um doch noch eine Chance auf das Verlassen des Landes zu haben, wurde sie Opfer eines fiesen Terroranschlags von ISIS. Mittlerweile ist von mehr als 170 Todesopfern die Rede. Kommt der Terror nun auch wieder zurück nach Deutschland?
Während die Regierung der USA und auch der Bundesregierung nicht helfen konnten, sprengte sich mitten in der Menschenmenge ein Selbstmordattentäter in die Luft. Bei diesem feigen Anschlag wurden auch zahlreiche Kinder getötet. Mindestens 169 Afghanen wurden bei dem Anschlag getötet. Auch 13 US-Soldaten waren bei dem Anschlag ums Leben gekommen. Zu dem Selbstmordanschlag hat sich mittlerweile der regionale Ableger der Terrormiliz “Islamischer Staat“, der ISKP („Islamischer Staat der Khorasan Provinz“) bekannt. Nun kritisiert der Historiker Michael Wolffsohn (74) das Vorgehen der Allierten in Afghanistan. Dort habe man die Gefahr des islamistischen Terrors offenbar nicht ernst genug genommen. Auch Islamexperte Ahmad Mansour (45) erklärte, man “erleben ein westliches Versagen biblischen Ausmaßes“ bei dem Einsatz in Afghanistan.
Auf jeden Fall haben die Islaminsten nun gut 20 Jahre nach den verheerenden Terroranschlägen vom 11. September wieder fast ganz Afghanistan unter Kontrolle. Das Land, in dem diese Anschläge durchdacht und geplant wurden. Zudem konkurrieren in dem Land mehrere islamistische Terrorgruppen um die Macht. Zunächst hatten sich die Taliban mit der al-Qaida verbündet. Viele deren ehemaliger Mitglieder sind nun Teil der Taliban. Und dann existiert auch noch die Terrorgruppe ISKP, die für den jetzigen Anschlag verantwortlich ist. Seit 2015 befindet sich diese Terrororganisation mit den Taliban in einem blutigen Krieg, bei denen jeweils gefangene Kämpfer der Gegenseite bereits enthauptet wurden. Viele verhaftete Islamisten wurden beim Vormarsch der Taliban aus afghanischen Gefängnissen befreit. Unter diesen Gefangenen sollen sich nach Angaben der US-Regierung offenbar Tausende ISKP-Mitglieder befunden haben. Lediglich der frühere ISKP-Anführer Zia ul-Haq wurde von den Taliban in einem der größten Gefängnisse des Landes exekutiert. Nun droht die Gefahr, dass Afghanistan auch für westliche Dschihadisten wieder interessant wird. Dafür müsste die ISKP aber selber Gebiete des Landes erobern und eine Regelung mit den Taliban und al-Quaida treffen. Doch die Terrorgefahr ist durch die aktuellen Vogänge mit Sicherheit nicht kleiner geworden.
