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Koalition einigt sich auf Gesetz zu Frauen in Vorständen

Lambrecht: "Ein großer Erfolg"

Die Fraktionen von Union und SPD haben sich auf das neue Gesetz zur Stärkung der Position von Frauen in Unternehmensvorständen geeinigt. Das teilte am Freitag Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) mit. Die Einigung sei "ein großer Erfolg". Zuletzt Mitte Mai hatte die Ministerin der Union eine Blockadehaltung bei dem Gesetz vorgeworfen.

Nun folgte die Einigung. "Mit unserem Gesetz muss künftig ab vier Vorstandsmitgliedern mindestens eine Frau am Tisch sitzen", erklärte Lambrecht. Das sei ein Meilenstein für die Frauen in Deutschland und biete gleichzeitig eine große Chance sowohl für die Gesellschaft als auch für die Unternehmen selbst.

"Hochqualifizierte Frauen stoßen bisher noch immer viel zu häufig an gläserne Decken", kritisierte die Ministerin. Es gebe in den Vorständen immer noch reine Männerclubs, die gern unter sich bleiben. "Damit wird zukünftig Schluss sein."

Quotenregelungen wirkten - "und zwar nachhaltig", erklärte Lambrecht. Die 2015 eingeführte Quote für die Aufsichtsräte habe bereits gezeigt, dass die Regelungen nicht nur die Zusammensetzung der Führungsgremien verändern, sondern sich auf die gesamte Unternehmenskultur auswirken. "Damit geben wir qualifizierten und motivierten Frauen die Möglichkeiten, die sie verdienen. Das ist längst überfällig."

by John MACDOUGALL