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Knappe Mehrheit für Verhüllungsverbot in der Schweiz

Vorstoß zielt vor allem auf Burka- und Nikab-Trägerinnen ab

Die Schweizer haben mit knapper Mehrheit für ein Verhüllungsverbot in der Öffentlichkeit gestimmt. Bei dem Referendum am Sonntag gab es 51,2 Prozent für den Vorstoß, der vor allem auf muslimische Nikab- und Burka-Trägerinnen abzielt, wie die Regierung am Abend bekanntgab. Damit schließt sich die Schweiz den Ländern Frankreich, Österreich, Bulgarien, Belgien und Dänemark an, in denen eine Vollverschleierung verboten ist.

Die Initiative zum Verhüllungsverbot kommt vom rechtskonservativen "Egerkinger Komitee", das der Schweizer Volkspartei (SVP) nahesteht. Obwohl sie in dem Vorstoß nicht explizit erwähnt werden, richtet sich die Initiative zum Verhüllungsverbot vor allem gegen die muslimischen Kopfverhüllungen Burka und Nikab.

Um angenommen zu werden, mussten sowohl die Mehrheit der Abstimmenden als auch die Mehrheit der 26 Kantone der Initiative zustimmen.

Bei den Wahlaufrufen für ein Ja wurde unter mit dem Slogan "Stoppt den radikalen Islam!" geworben. In der Gegenkampagne wurde die Initiative als "absurd", "überflüssig" und "islamfeindlich" bezeichnet.

by Fabrice COFFRINI