Angesichts der gestiegenen Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke fordert die Deutsche Kinderhilfe mehr Geld für Familien, die Bürgergeld beziehen. Die Leistung für den Schulbedarf müsse an die Inflation gekoppelt werden, erklärte die Kinderhilfe am Mittwoch in Berlin. Aus Zahlen des Statistischen Bundesamts vom Dienstag geht hervor, dass Anschaffungen wie Stifte, Hefte oder Farbmalkästen deutlich teurer geworden sind.
Die Preise für Schulhefte und Zeichenblöcke stiegen demnach im Juli im Jahresvergleich um 13,6 Prozent. Bei anderen Materialien fiel der Preisanstieg geringer aus: So mussten Verbraucherinnen und Verbraucher im Juli für anderes Schreib- und Zeichenmaterial 7,6 Prozent mehr zahlen als noch vor einem Jahr.
Bereits im vergangenen Jahr waren die Preise im Vergleich zu 2021 bei den Heften und Blöcken um knapp 14 Prozent höher gewesen. Die Preise für Schulbücher stiegen dagegen im Juli nur unterdurchschnittlich stark um 5,3 Prozent.
Zwar bekämen Familien im Bürgergeldbezug im August 116 Euro für Schulbedarf, teilte die Kinderhilfe mit. Doch ohne eine Anpassung an die Inflationsrate würden sich viele nicht alles leisten können, was gebraucht werde. "Aus unserer Sicht ist das ein Skandal", erklärte Luisa Becker-Ritterspach als Bildungsexpertin der Kinderhilfe.
Die Organisation forderte außerdem, dass die Einschulung als Sonderbedarf betrachtet und als einmalige Leistung extra aufgenommen werden solle. Schulranzen und Schultüte dürften nicht unter die Leistung für Schulbedarf fallen.
smb/mt