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Kiew meldet russischen Raketenangriff auf Heimatstadt von Präsident Selenskyj

Bei russischen und ukrainischen Angriffen auf die jeweilige Gegenseite sind insgesamt mindestens vier Menschen getötet und 26 weitere verletzt worden. Ukrainische Behörden vermeldeten am Montag unter anderem zwei Tote bei russischen Angriffen auf den Heimatort von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Bei den Raketeneinschlägen in Krywyj Rig im Landesinneren seien zudem 20 Menschen verletzt worden, teilte Innenminister Igor Klimenko im Online-Netzwerk Telegram mit. 

Bei den Angriffen seien mehrere Etagen eines Wohnhauses und ein Universitätsgebäude getroffen worden, erklärte Klimenko. Selenskyj veröffentlichte ein Video, auf dem die zerstörten Gebäude und der Einsatz von Rettungskräften zu sehen waren. "Der Feind hat in den vergangenen Tagen immer wieder (...) zivile Objekte und Wohnhäuser angegriffen", schrieb er im Online-Netzwerk Twitter, das in "X" umbenannt wurde. Er warf Russland vor, "Terror" auszuüben. 

Die russischen Behörden meldeten ihrerseits zwei Tote und sechs Verletzte bei einem ukrainischen Raketenangriff auf die Stadt Donezk in der teilweise von Russland besetzten Region im Osten des Landes. Der Angriff habe das Stadtzentrum getroffen, teilte der von Moskau eingesetzte Regierungschef von Donezk, Denis Puschilin, auf Telegram mit. Dabei sei ein Bus zerstört worden. 

Bei einem ukrainischen Drohnenangriff im westrussischen Trubtschewsk sei zudem ein Polizeirevier getroffen worden, teilte der Regionalgouverneur Alexander Bogomas auf Telegram mit. Dabei seien keine Menschen zu Schaden gekommen, aber Dach und Fenster der Wache seien zerstört worden. 

Am Sonntag hatte Russland nach eigenen Angaben drei ukrainische Drohnen in der Hauptstadt Moskau abgeschossen. Dabei wurden zwei Bürogebäude beschädigt, ein Flughafen musste kurzzeitig geschlossen werden. "Allmählich kehrt der Krieg auf das Territorium Russlands zurück - in seine symbolischen Zentren und Militärstützpunkte", sagte Selenskyj später bei einem Besuch in der westukrainischen Stadt Iwano-Frankiwsk. "Die Ukraine wird stärker." Er warnte zugleich vor neuen russischen Angriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur im kommenden Winter. 

Moskau liegt rund 500 Kilometer von der Grenze Russlands zur Ukraine entfernt. Das Stadtgebiet und das Umland der russischen Hauptstadt waren seit dem Beginn des Ukraine-Kriegs zunächst nur selten ins Visier geraten. Zuletzt aber gab es mehrere Drohnenangriffe auf Moskau, für die russische Behörden die Ukraine verantwortlich machten.

kol/jes