Wird es möglicherweise ernst für Kevin Spacey (61)? Wie unter anderem die "New York Times" berichtet, haben zwei Männer den US-Schauspieler wegen angeblicher Sexualdelikte in den 1980er-Jahren verklagt. Zu den fraglichen Tatzeitpunkten waren beide noch minderjährig. Bei einem der Kläger handelt es sich um den Schauspielkollegen Anthony Rapp (48, "Star Trek: Discovery"), der seine Vorwürfe nun auch gerichtlich prüfen lässt. Der Name des anderen vermeintlichen Opfers ist bislang nicht bekannt.
Die Klage liege nun beim Obersten Gerichtshof von New York, es soll sich um zwei unabhängige Taten handeln. Rapp bekräftigt darin seine Vorwürfe aus dem Jahr 2017, dass Spacey ihn zunächst im Jahr 1986 auf eine Party eingeladen habe. Rapp war damals 14 Jahre alt. Dort soll ihn der zweifache Oscarpreisträger betatscht, ihn auf sein Bett gehoben und sich anschließend auf ihn gelegt haben. Rapp habe sich aber befreien und die Wohnung verlassen können. Durch die Tat habe er psychische Schäden davongetragen, die von dauerhafter Natur seien.
In der Klage heißt es weiter, Spacey habe den angeblich ebenfalls Geschädigten als Lehrer einer Schauspielgruppe zum ersten Mal kennengelernt, als dieser erst 12 Jahre alt war. Ein weiteres Treffen soll es zwei Jahre später gegeben haben. Spacey habe den Jugendlichen ab dann mehrfach zu sich nach Hause eingeladen und ihn "in sexuelle Handlungen verwickelt". Dieser Junge habe mehrfach "Nein" zu Spacey gesagt. Seit den Taten leide auch er unter den psychischen Folgen der Übergriffe.
Bislang liegt keine Stellungnahme von Spacey oder seinen Anwälten bezüglich der neuen Anschuldigungen vor. Vor rund drei Jahren reagierte Spacey auf den Vorwurf von Rapp und entschuldigte sich bei ihm. Er könne sich zwar nicht an die Situation erinnern, wenn dem aber so gewesen sei, habe es sich um ein "zutiefst unangemessenes Verhalten in betrunkenem Zustand" gehandelt. Gleichzeitig outete sich Spacey damals als homosexuell und kündigte wenig später an, sich in therapeutische Behandlung geben zu wollen.
Kurze Zeit nach dem ersten Statement von Rapp beschuldigten mehrere andere Männer Spacey, ebenfalls von ihm sexuell belästigt worden zu sein. Zwei Anklagen führten jedoch nicht zu einer Verurteilung und wurden aus unterschiedlichen Gründen eingestellt. Der "House of Cards"-Star gilt seitdem als "persona non grata" in Hollywood. Unter anderem kündigte Netflix den Vertrag mit Spacey, aus dem Kinofilm "Alles Geld der Welt" (2017) wurde seine Rolle herausgeschnitten.