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Keine Post! Streik wird schlimmer! Keine Einigung bei Tarifverhandlungen! – bekommen wir keine Pakete und Briefe mehr?

Bekommen wir Wochenlang keine Post und Pakete? Auch in der dritten Verhandlungsrunde haben sich das Management der Deutschen Post und die Gewerkschaft Ver.di nicht auf die Höhe der Lohnerhöhungen im Tarifstreit einigen können. Damit ist auch die am Mittwoch gestartete Gesprächsrunde zwischen den Parteien gescheitert. Nach dem neuerlichen Misserfolg der Verhandlungen kündigt Ver.di nun eine Urabstimmung bei den Mitarbeitern der Deutschen Post über einen möglichen Streik an. Was würde ein Streik für uns bedeuten?

Streik bei der Deutschen Post schon bald möglich

In den letzten Wochen hatten die Mitarbeiter der Gewerkschaft bereits mehrmals zu Warnstreiks aufgerufen, in deren Folge die Deutsche Post und deren Kundschaft Verspätungen bei der Zustellung von Briefen und Paketen experimentiert hatten. Wegen der hohen Inflation durch die gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreise fordert Ver.di für die 160.000 Mitarbeiter des Unternehmens mit einem Tarifvertrag eine Erhöhung des Lohns von 15 Prozent bei einer Laufzeit von einem Jahr. Außerdem wurde eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 200 Euro im Monat gefordert. Bei den zahlreichen Warnstreiks im Januar hatten sich etwa 100.000 Beschäftigte des Unternehmens beteiligt. Von Seiten der Post war angeboten worden, alle tariflichen Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 340 Euro anzuheben, was allerdings erst ab dem Jahr 2024 in 2 Stufen geschehen soll. Diese Erhöhung entspricht einer Lohnerhöhung von bis zu 20,3 Prozent. Außerdem sollten alle Tarifbeschäftigten und Auszubildenden ab dem 1. Januar 2023 eine Inflationsausgleichsprämie über 3.000 Euro erhalten, deren Auszahlung sich über 24 Monate erstrecken sollte.

Deutsche Post kritisiert Scheitern der Verhandlungen

Deshalb zeigte man sich von Seiten des Unternehmens enttäuscht über das Scheitern der Verhandlung. “Ver.di hat die historische Chance verspielt die Zukunft der Deutschen Post in Deutschland zu sichern“, verdeutlicht Personalvorstand Thomas Ogilvie. Mit dem an die Arbeitnehmer unterbreiteten Angebot sei man nach seinen Angaben bis an die Grenze des finanziell Machbaren gegangen. Von Seiten der Gewerkschaft Ver.di hingegen kritisierte die stellvertretende Vorsitzende Andrea Kocsis, dass das Angebot der Post deutlich von den Forderungen der Gewerkschaft entfernt gelegen hatte. In diesem Zusammenhang verwies Kocsis auf die niedrigen Gehälter vieler Postbeschäftigten. 90 Prozent der Mitarbeiter seien in Entgeltgruppen untergebracht bei denen das Monatsgehalt bei 2.109 bis 3.090 Euro liege. Genau diese Arbeitnehmer seien besonders von der Inflation betroffen, da die Erhöhung im vergangenen Jahr lediglich bei 2 Prozent gelegen habe. Nach Kocsis Meinung sein die Deutsche Post als Arbeitergeber nicht bereit gewesen, die Reallohneinbußen aller Beschäftigten auszugleichen. Das von der Post vorgelegte Angebot würde für viele Mitarbeiter weitere Verluste beim Reallohn bedeuten.

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