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Keine Impfung für Kinder? Die Impfungen von Kindern und Jugendlichen stößt auf Widerstand – heute Entscheidung beim Kanzler-Gipfel

Beim am Donnerstag anberaumten Impfgipfel zwischen Kanzlerin Angela Merkel und dem Ministerpräsidenten der Bundesländer soll unter anderem über die Impfung von Kindern und Jugendlichen ab 12 Jahren beraten werden. Demnächst soll die Zulassung des Biontech-Impfstoffes für diese Altersklasse durch die Europäische Arzneimittelagentur EMA erfolgen. Doch nun scheint es, als sei

die Ständige Impfkommission (StiKo) nicht bereit eine allgemeine Impfempfehlung für Kinder ab 12 Jahren auszusprechen.

Bundesregierung will Kinder und Jugendliche impfen

Noch vor kurzem hatte Gesundheitsminister Jens Spahn in einem Interview bestätigt, dass alle Schüler ab 12 Jahren spätestens im August ein Impfangebot erhalten sollen. Zudem kündigte Spahn an, zu diesem Zweck Impfdosen des Biontech-Impfstoffes zu reservieren. Biontech hat bisher als einziges Pharmaunternehmen die Zulassung für Impfungen von Kindern ab 12 Jahren bei der EMA beantragt. Allerdings scheint es, als gäbe es nun von Seiten der Ständigen Impfkommision des Robert-Koch-Instituts Widerstand gegen diese Pläne. Denn offensichtlich wird diese wohl keine allgemeine Empfehlung für die Impfung der Kinder und Jugendlichen aussprechen. Fallen die Impfungen nun also doch ins Wasser? Fakt ist, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) derzeit offenbar keine allgemeine Impfempfehlung für alle älteren Kinder und Jugendlichen abgeben wird. Kommissionsmitglied Rüdiger von Kries bestätigte in der Sendung “RBB-Spezial” am Dienstagabend, dass es momentan noch kaum Kenntnisse über zu erwartende Nebenwirkungen von Corona-Impfungen bei Kindern und Jugendlichen gäbe. “Bei unklarem Risiko kann ich zur Zeit noch nicht vorhersehen, dass es eine Impfempfehlung für eine generelle Impfung geben wird”, machte von Kries deutlich.

Gesundheitsminister wollen baldige Entscheidung treffen

Im Gegensatz dazu wollen offenbar die Gesundheitsminister von Bund und Ländern ihr Angebot an diese Kinder und Jugendlichen weiter aufrechterhalten. Ob und wie die Impfungen umgesetzt werden, darüber soll von Bundeskanzlerin Angela Merkel und den Ministerpräsidenten der Bundesländer am Donnerstag beraten werden. Schon bald wird Biontech/Pfizer wohl auch in Europa die Zulassung seines Präparats für Kinder ab zwölf Jahren erhalten. In den USA und Kanada ist der Impfstoff in dieser Altersgruppe bereits freigegeben. In Europa ist derzeit die Impfung von Personen ab 16 Jahren mit dem Biontech-Vakzin erlaubt. Nach Zulassung durch die EMA würde aber auch die Ständige Impfkommision noch eine Empfehlung abgegeben. Und dort sieht man die Impfungen der Kinder offenbar kritisch. “Sollte die Stiko den Impfstoff für Jüngere nur eingeschränkt oder gar nicht empfehlen, könnte dies zu erneuter Verunsicherung führen – so, wie wir es in der Debatte um den Impfstoff von Astrazeneca erlebt haben”, glaubt von Kries. Stattdessen erklärte von Kries: “Kinderimpfungen macht man, damit die Kinder davon profitieren können, damit den Kindern schwere Krankheiten erspart bleiben, ohne dass sie ein Risiko eingehen.” Um die Herdenimmunität zu erreichen, wäre es nach von Kries Meinung sinnvoller, die Erwachsenen zu impfen, die bisher noch nicht geimpft worden sind. Wie es scheint könnte dieses Thema also noch für spannenden Diskussionen zwischen Befürwortern und Gegnern der Impfungen von Kindern sorgen.

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