Steht uns bereits ein Klima-Kuddelmuddel bevor? Mit Rekordtemperaturen neigt sich der September dem Ende zu. Doch was folgt darauf? Können wir noch mit einem Winter rechnen oder müssen wir uns von Frost und Schnee verabschieden? Hier präsentieren wir die ersten Winterprognosen.
Die extreme Hitze hat sich zurückgezogen und das Wochenende brachte einen plötzlichen Temperatursturz. Nun steuern wir auf den Frühherbst oder auch Altweibersommer zu. "Der Winter 2023/24 wird wahrscheinlich deutlich wärmer ausfallen. Die durchschnittlichen Temperaturen liegen voraussichtlich 2 bis 3 Grad über dem langjährigen Durchschnitt zwischen 1991 und 2020, welche bereits eine wärmeren Phase war. Kein Langfristwettermodell prognostiziert einen kalten Winter. Alle Wettermodelle prognostizieren überdurchschnittliche Temperaturen", so Diplom-Meteorologe Dominik Jung von Wetter.net gegenüber uns. Die durchschnittliche Temperatur im September 2023 liegt derzeit bei 18,4 Grad. Der bisher wärmste September hatte eine Durchschnittstemperatur von 16,9 Grad. Wetterexperte Jung ergänzt: "Wir haben diesen Wert regelrecht zertrümmert. Er wurde bereits zweimal erreicht, nämlich 2006 und 2016. Der September 2023 fühlt sich an wie Sommer. Und der Sommer ist noch nicht vorbei!"
Die kommende Woche setzt den Trend fort: Das Altweibersommerhoch könnte sich über die gesamte Woche hinweg halten und Temperaturen von 20 bis 25 Grad, regional sogar bis zu 27 oder 28 Grad, ermöglichen - und das in den letzten Septembertagen. Der US-Wetterdienst NOAA und das europäische Wettermodell ECMWF prophezeien einen milden Winter. Wetterexperte Jung erklärt: "Die NOAA prognostiziert, dass es 1 bis 2 Grad wärmer wird als das neue Klimamittel von 1991 bis 2020. Außerdem wird mehr Niederschlag als üblich erwartet, wobei der Großteil in mittleren und tiefen Lagen bei den milden Temperaturen eher als Regen fallen wird." Das bedeutet, dass wir mit einem typischen Westwetterlagenwinter rechnen können, geprägt von wiederkehrenden Tiefs vom Atlantik, häufigem Regen und eher milden Temperaturen sowie gelegentlichen Stürmen. Der Winter wird sich in absehbarer Zeit immer weiter nach oben verschieben! Dies zeigt sich bereits heute im Wintersport in den Hochlagen der Alpen. Unterhalb von 1500 bis 2000 Metern ist kaum noch Schneesicherheit gegeben." Es ist wichtig zu betonen, dass dies eine Prognose und keine Wettervorhersage ist. "Mein Herz sagt: Ich wünsche mir Schnee und Eis. Mein wissenschaftlicher Verstand sagt mir: Das wird schwierig", resümiert Wetterexperte Jung im Gespräch mit uns.